Nürnberg (epd). Das Diakonische Werk in Bayern wurde vor 75 Jahren gegründet - der Wohlfahrtsverband feierte das Jubiläum am Freitagabend am Rande des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Nürnberg. Vor rund 180 geladenen Gästen erhielt Diakonie-Präsidentin Sabine Weingärtner stellvertretend für alle Haupt- und Ehrenamtlichen der Diakonie die Bayerischen Staatsmedaille für Verdienste um Gesundheit und Pflege.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) gratulierte dem Diakonischen Werk Bayern am Freitagabend beim Jubiläumsempfang in Nürnberg zum 75-jährigen Bestehen. Grundlage der Arbeit der Diakonie-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter sei der Glaube an Jesus Christus, sagte Herrmann. "Sie arbeiten solidarisch und barmherzig mit und für Menschen, die Hilfe benötigen. Sie leben Nächstenliebe!"

Die Diakonie engagiere sich in mehr als 100 Bereichen, diese reichten von der Hilfe für Kinder, Jugendliche und Familien bis hin zur Sterbebegleitung. HIV-positive Menschen, Menschen mit Behinderung sowie Migration und Flucht seien ebenfalls wichtige Themen der Diakoniearbeit, betonte Bayerns Innenminister Herrmann. Die Diakonie sei ein "Problemlöser" und gebe "den Schwachen und Kranken in unserer Gesellschaft eine Stimme".

Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek (CSU) zeichnete unterdessen am Freitagabend Diakonie-Präsidentin mit der Bayerischen Staatsmedaille für Verdienste um Gesundheit und Pflege aus. Weingärtner erhalte die Staatsmedaille stellvertretend für die 126.000 haupt- und ehrenamtlich Beschäftigten der Diakonie Bayern. Die Medaille sei "Ausdruck des öffentlichen Lobes und Dankes für herausragende Verdienste".

Holetschek sagte, die Diakonie sei nicht nur einer der größten Arbeitgeber in Bayern, sondern biete vielfältige soziale Angebote vom Beginn bis zum Ende des Lebens. Dazu zählten etwa Einrichtungen der Langzeitpflege und unterschiedliche Hilfen für Menschen mit Behinderung. "Aber auch Angebote zur Unterstützung im Alltag, Fachstellen für pflegende Angehörige oder auch Familienpflegestationen", erläuterte der Pflegeminister.

Diakoniepräsidentin Weingärtner bedankte sich mit Vorständin Sandra Schuhmann im Namen der Mitarbeiter: "Ich freue mich im Namen aller über diese Auszeichnung. Die Menschen, die in der bayerischen Diakonie Tag für Tag für Kinder, Jugendliche, Menschen mit Behinderung und natürlich Menschen mit Pflegebedarf da sind, machen die Diakonie erst zu dem, was sie ist. Sie haben diese Auszeichnung wirklich verdient", sagte sie.

Die Anfänge der Diakonie Bayern gehen bis ins Jahr 1848 zurück. Auf Anregung des Hamburger Pfarrers Johann Hinrich Wichern entstand die "Innere Mission". Wicherns Ziel war, die Armut zu bekämpfen und die Menschen für den Glauben und die Kirche zu gewinnen. In Bayern gilt der fränkische Pfarrer Wilhelm Löhe als wichtigster Gründervater der Diakonie. 1948 wurde schließlich das "Diakonische Werk Bayern" gegründet.

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