Eichstätt (epd). Dompropst Alfred Rottler übernimmt die kommissarische Leitung des Bistums Eichstätt. Der 68-jährige Geistliche wurde am Freitag von den aktiven Mitgliedern des Eichstätter Domkapitels zum Diözesanadministrator gewählt, teilte die Diözese mit. Rottler übernimmt somit bis zur Ernennung eines neuen Bischofs durch den Papst kommissarisch viele Aufgaben von Gregor Maria Hanke, der am Pfingstsonntag auf eigenen Wunsch und mit Erlaubnis des Vatikans als Bischof in den vorzeitigen Ruhestand getreten war.
Der Diözesanadministrator führe die Diözese mit nahezu denselben Rechten und Pflichten wie ein amtierender Diözesanbischof, hieß es weiter. Er darf laut Kirchenrecht in seiner Amtszeit aber keine Grundsatzentscheidungen treffen.
Zu seinem Ständigen Vertreter ernannte Rottler Domkapitular Michael Alberter. Der 46-Jährige war seit 2022 Generalvikar unter Bischof Hanke. Als Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators werde Alberter laut Mitteilung nun weiter die Aufgaben in der Leitung des Bischöflichen Ordinariates wahrnehmen, die üblicherweise dem Generalvikar zustehen würden.
Alfred Rottler wurde im Jahr 1983 zum Priester des Bistums Eichstätt geweiht. Im Jahr 2010 ernannte ihn Bischof Hanke zum Domkapitular. Im Oktober 2019 wechselte Rottler zum Caritasverband des Bistums Eichstätt. Im Eichstätter Domkapitel übernahm Rottler im September 2019 die Aufgaben des Dompropstes, zu dem er vom Bischof ernannt wurde.
Am Pfingstsonntag war Gregor Maria Hanke mit Erlaubnis des Vatikans nach knapp 19 Jahren als Bischof in Eichstätt in den vorzeitigen Ruhestand getreten. Der 70-Jährige will nach eigenen Worten "in die Seelsorge zurückkehren". Üblicherweise gehen Bischöfe erst mit 75 Jahren in den Ruhestand. In einem Schreiben an die Bistums-Mitarbeitenden sprach Hanke davon, dass er "nach den vielen Herausforderungen, Skandalen und ungelösten Konflikten eine innere Ermüdung spüre". In Hankes Amtszeit fallen unter anderem ein Finanzskandal sowie Missbrauchs- und Vertuschungsvorwürfe gegen seine Vorgänger im Amt, Alois Brems und Walter Mixa. Die offizielle Verabschiedung Hankes erfolgt laut Bistum im Rahmen eines Festgottesdiensts am 6. Juli.
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