München, Würzburg (epd). Der frühere Sektenbeauftragte der bayerischen Landeskirche, Kirchenrat Wolfgang Behnk, ist tot. Er starb bereits am 6. Februar wenige Tage nach seinem 73. Geburtstag nach längerer Krankheit in München, wie sein Nachfolger Matthias Pöhlmann am Donnerstag mitteilte. Der promovierte evangelische Theologe erlangte durch seine Auseinandersetzung mit der vor allem in und um Würzburg aktiven neureligiösen Bewegung "Universelles Leben" überregionale Aufmerksamkeit. Die Kontroverse mit dem "UL" bescherte Behnk zahlreiche juristische Auseinandersetzungen.

Behnk wurde 1949 in Schleswig geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Er studierte evangelische Theologie in Neuendettelsau und Erlangen, 1974 legte er sein erstes theologisches Examen in der Evangelischen Kirche von Westfalen ab. Später wechselte er in die bayerische Landeskirche, 1981 schloss er seine Promotion ab, ab 1983 war er Gemeindepfarrer in Gerbrunn und Rottendorf bei Würzburg. 1991 berief der Landeskirchenrat Behnk auf die Stelle des Beauftragten für Sekten- und Weltanschauungsfragen in München - dies blieb er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2014.

Pöhlmann teilte mit, Behnk habe vor allem zum "UL" und dessen "Lehrprophetin" Gabriele Wittek "viele kritische Darstellungen, Gutachten und Stellungnahmen veröffentlicht". Darüber hinaus seien ihm die Recherche, Informations- und Beratungsarbeit wichtige Anliegen gewesen. Behnk sei auch Mitglied im Ausschuss "Religiöse Gemeinschaften" der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche (VELKD) gewesen. Dort habe er für das "Handbuch Religiöse Gemeinschaften" Beiträge über verschiedene Gruppen und Bewegungen erarbeitet.