Nürnberg (epd). Die Evangelische Jugend in Bayern (EJB) ruft die jungen Leute dazu auf, ihre Stimme bei der Bundestagswahl am 23. Februar abzugeben. "Wählen zu gehen bedeutet, Verantwortung zu übernehmen - ein Wert, der elementar in unserem Jugendverband ist", sagte der EJB-Vorsitzende Malte Scholz laut Mitteilung vom Donnerstag. "Je mehr Menschen ihr Wahlrecht ausüben, desto weniger Chancen haben Parteien mit extremistischen Positionen, politischen Einfluss zu gewinnen."
Die Demonstrationen in ganz Deutschland in den letzten Wochen hätten gezeigt, wie viele Menschen bereit seien, für ihre Werte auf die Straße zu gehen, sagte Scholz weiter. Auch die EJB setze sich bei den Demos für eine bunte, demokratische Gesellschaft ein. Rund 780.000 Wahlberechtigte im Freistaat sind laut EJB zwischen 18 und 25 Jahre alt. Knapp die Hälfte von ihnen ist zum ersten Mal wahlberechtigt. Die Evangelische Jugend beruft sich mit ihren Zahlen auf das Landesamt für Statistik in Bayern.
Zugleich kritisierte Scholz Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für dessen Umgang mit den Kirchen. Dass Söder fordere, Kirchen sollten sich aus politischen Debatten heraushalten, werfe zentrale Fragen auf. "Sind Themen wie der Einsatz für die Schwächeren oder der Schutz der Schöpfung etwa keine christlichen Themen?" Mahnende Worte von Geistlichen zu humanitären Themen dürften nicht als feindlicher Angriff auf parteipolitische Entscheidungen gesehen werden, mahnte der EJB-Vorsitzende.
"Unser Glaube ist politisch, aber nicht parteipolitisch", sagte Scholz. "Deswegen müssen wir uns positionieren und dürfen Konflikten nicht aus dem Weg gehen. Wir werden auch weiterhin den Wertekompass verteidigen, der sich auf demokratische Grundwerte beruft." Grund für Söders Angriffe auf die Kirchen war der Brandbrief der Berliner Büros der evangelischen und der katholischen Kirche von Ende Januar, in dem sie den verschärften Kurs von CDU/CSU in der Migrationspolitik kritisieren.
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