München (epd). Rund 200 Fachleute aus 20 verschiedenen Ländern diskutieren am Mittwoch und Donnerstag beim 26. Internationalen Kongress Renovabis über faire Arbeitsmigration in Europa. Die Experten diskutieren hybrid - also Online und in Präsenz in München - unter dem Motto "Aufbruch in ein besseres Leben? Herausforderung faire Arbeitsmigration", teilte das katholischen Osteuropa-Hilfswerk Renovabis am Mittwoch in München mit.

Der Vorsitzende des Aktionsrates von Renovabis, der Berliner Erzbischof Heiner Koch, betonte in einer Videobotschaft, es gehe bei der Thematik um Menschen und die Arbeitsmigration sei "häufig genug verbunden mit emotionsbeladenen Erfahrungen: die der Entwurzelung und des vergeblichen Versuchs des Fuß-Fassens".

Beim Kongress sollen besonders die Auswirkungen der Arbeitsmigration in den Herkunftsländern beleuchtet werden, hieß es. In vielen ost- und südeuropäischen Regionen habe der Wegzug junger Menschen nämlich negative Folgen. Paare müssten sich trennen und Kinder ohne Eltern aufwachsen. Die ortsansässige Bevölkerung überaltere und es gebe keine Perspektiven.

Zu Gast beim Renovabis-Kongress sind unter anderem Axel Kreienbrink vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Nürnberg, Prälat Arnold Drechsler aus Opole/Polen und Andrij Waskowycz aus Kyiv/Ukraine, sowie José Luis Bazán von der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel.

Den Internationalen Kongress Renovabis wurde 1997 erstmals veranstaltet. Er dient hauptsächlich der Information und Diskussion über wichtige Entwicklungen in Kirchen und Gesellschaften im Osten Europas.