München (epd). Vier bayerische Schriftstellerinnen und -schriftsteller erhalten die bayerischen Kunstförderpreise für Literatur im Jahr 2021. Martin Dolejš wird für seinen Roman "Im Land der weißen Schokolade" geehrt, Markus Ostermair für den Roman "Der Sandler". Alke Stachler erhält den Preis für ihre beiden Lyrikbände "Dünner Ort" und "Geliebtes Biest". Einen neu geschaffenen Preis für sein übersetzerisches Werk geht an Tobias Roth für sein Werk "Welt der Renaissance", teilte Kunstminister Bernd Sibler am Sonntag mit. Die Preise sind mit jeweils 6.000 Euro dotiert.

Martin Dolejs wurde 1969 in der Tschechoslowakei geboren. Seine Eltern flüchteten 1980 mit ihm über Jugoslawien und Österreich nach Baden-Württemberg. Nach einem Magister der Neueren Deutschen Literaturgeschichte und Filmwissenschaft in Erlangen machte er sein Drehbuchdiplom an der Drehbuchakademie der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). Dort bekam er das Columbia Masterclass Stipendium. Sein Drehbuch "Stella und der Stern des Orients" gewann beim "Toronto international. film festival for children". Die Jury würdigt vor allem, dass der Autor mit "Im Land der weißen Schokolade", erschienen 2021, humorvoll Zeitgeschichte, die sonst selten in der Kinder- und Jugendliteratur vertreten sei, gestalte, heißt es in der Mitteilung.

Markus Ostermair, geboren 1981 in Pfaffenhofen an der Ilm, wurde von der Jury für seinen Debütroman "Der Sandler" ausgezeichnet. Der Roman zum Thema der Obdachlosigkeit überzeugte vor allem wegen seiner schlüssigen Erzählweise, der ausgefeilten Sprache und des besonderen Detailreichtums, so die Jury. Den Roman gebe es seit diesem Jahr auch als Sonderdruck von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit für Schulen.

"Kraftvoll und rhythmisch" nannte die Jury die Sprache von Alke Stachler, 1984 in Rumänien geboren, die seit 2011 ist als Autorin und Lektorin tätig. Ihre Prosa- und Lyrikwerke veröffentlicht die Augsburgerin in Zeitschriften und Anthologien. Ihre Gedichte lösten "störende und eindringliche Bilder aus, die an Träume, Märchen und Mythen erinnerten und eine sprachmagische Wirkung entfalteten, der man sich nicht entziehen könne", hieß es.

Tobias Roth, Jahrgang 1985 war als Kulturjournalist und Wissenschaftler tätig, betreute eine Seite zur zeitgenössischen Lyrik, veröffentlichte Rezensionen und Essays und war als Herausgeber im Bereich der Renaissance-Forschung tätig. Er trat auch mit spektakulären Lyrik-Installationen im öffentlichen Raum auf, heißt es in der Mitteilung. Roth wurde von der Jury für sein übersetzerisches Werk "Welt der Renaissance" ausgezeichnet. Er erschließe den Lesern die Vielfalt der italienischen Renaissance und lasse sie die Sprach- und Denkentwicklung über drei Jahrhunderte nachvollziehen, hieß es.