Dachau (epd). Mit einem Gottesdienst erinnert die Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau am Sonntag (11.12.) an den 80. Todestag des Kirchenlieddichters Jochen Klepper. Der evangelische Pfarrersohn habe sich im NS-Regime geweigert, sich von seiner jüdischen Frau Johanna scheiden zu lassen, sagte Pfarrer Björn Mensing laut Pressemitteilung am Donnerstag. Als Klepper nach einem Gespräch mit Adolf Eichmann, Hitlers Chefstrategen für die Juden-Vernichtung, keine Chance mehr zur Rettung seiner Frau und seiner Stieftochter sah, nahmen sich die drei in der Nacht auf den 11. Dezember 1942 in Berlin das Leben.

Im Evangelischen Gesangbuch stehen laut Mensing 13 Lieder aus der Feder von Jochen Klepper, im katholischen Gotteslob sind es sechs. Klepper gelte als "einer der bedeutendsten Dichter geistlicher Lieder im 20. Jahrhundert", so der Historiker. Der Pfarrerssohn, der auch SPD-Mitglied war, habe ab 1933 "zu den wenigen Protestanten gehörte, die sich solidarisch an die Seite der verfolgten Juden stellten".

Der Gottesdienst beginnt am Sonntag, 11. Dezember, um 11 Uhr im beheizten Gesprächsraum der Evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau (Klosterparkplatz Alte Römerstr. 91).

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