Nürnberg (epd). Die Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg ruft für Samstag (8. Februar) zur Teilnahme an einer Großkundgebung gegen Rechtsextremismus am Kornmarkt auf. Ab 16 Uhr wollen die Teilnehmer unter dem Motto "Wer Demokratie wählt, wählt keine Rassisten" demonstrieren. Allianz-Vorsitzender Stephan Doll sagte: "Wir wollen dagegenhalten, dass populistische Lautsprecher so tun, als seien sie die Mehrheit." 2024 waren zu einer Allianz-Großkundgebung rund 25.000 Personen gekommen.
Den Auftakt bei der Kundgebung übernimmt Allianz-Vorsitzender Doll selbst, als Hauptredner tritt der Kabarettist Christian Springer auf. Auf der Bühne am Kornmarkt findet zudem eine Gesprächsrunde statt, an der sich der bayerische Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Bernhard Stiedl, und die Präsidentin der bayerischen Diakonie, Sabine Weingärtner, beteiligen. Moderiert wird das Gespräch von der evangelischen Nürnberger Regionalbischöfin und Allianz-Co-Vorsitzenden Elisabeth Hann von Weyhern.
Hann von Weyern sagte, die Allianz wolle mit der Kundgebung "eine positive Botschaft" senden: "Wir laden die Menschen ein, zu zeigen, wo die Mehrheit steht. Wir wollen zusammenhalten." Es müsse allen klar sein, dass "die Probleme in unserem Land" im Rahmen der demokratischen Spielregeln gelöst werden müssen, betonte die Theologin: Es dürfe hingegen "kein Platz sein für politische Scharfmacherei und Hetze". Die Allianz will mit der Demo "die Brandmauer für Demokratie und gegen Rechtsextremismus" wieder stärken, teilte sie mit.
Unterdessen haben mehrere Organisationen bereits zur Teilnahme an der Demo aufgerufen - darunter die Metropolregion Nürnberg als Zusammenschluss verschiedener Kommunen. "Wir bekennen uns zu einer weltoffenen Gesellschaft und wenden uns gegen jede Form von Extremismus", sagte der Schwabacher Oberbürgermeister Peter Reiß (SPD), der auch Ratsvorsitzender der Europäischen Metropolregion Nürnberg ist, am Donnerstag. Die Metropolregion stehe für Weltoffenheit, Toleranz und Menschenrechte.
Reiß sagte, die Metropolregion wolle Heimat "für talentierte und engagierte Menschen aus aller Welt sein". Deshalb befürworte man es sehr, "wenn Bürgerinnen und Bürger für unsere Werte und unser demokratisches Selbstverständnis auf die Straße gehen". Die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit der Region hänge auch davon ab, ob man "attraktiv für nationale und internationale Fachkräfte" bleibe. Zur Metropolregion gehören 23 Landkreise und elf kreisfreie Städte von Südthüringen bis Unterfranken und bis in die Oberpfalz.
In den vergangenen Tagen hatte unter anderem schon die Rummelsberger Diakonie zur Teilnahme an der Demo aufgerufen. Es handle sich dabei nicht nur um ein lokales Ereignis, sondern auch um ein klares Signal für eine offene und demokratische Gesellschaft. Mitarbeitende und Freunde der Rummelsberger würden mit Schildern und Plakaten an der Demo teilnehmen. Man beschäftige Menschen aus mehr als 80 Nationen, erläuterte das Sozialunternehmen.
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