Hannover, Erlangen (epd). Die Theologinnen Lisanne Teuchert und Nicole Kunkel sowie der Oldenburger "Arbeitskreis Koloniale Kontinuitäten" sind am Montagabend in Hannover mit dem "Hanns-Lilje-Stiftungspreis Freiheit und Verantwortung" ausgezeichnet worden. Der mit insgesamt 20.000 Euro dotierte Preis würdigt herausragende wissenschaftliche Qualifikationen und Initiativen zum Thema "Zukunft von Politik und Gesellschaft", wie die evangelische Hanns-Lilje-Stiftung mitteilte.

Die Kategorie "Wissenschaftspreis" teilen sich den Angaben zufolge Teuchert und Kunkel. Die Erlangerin Teuchert erhielt die Auszeichnung für ihre Habilitationsschrift "Die Wiederkehr der Rache. Emotionen, Überzeugungen und Praktiken aus theologischer Perspektive". Die Theologin ist seit 2024 Inhaberin des Lehrstuhls für Systematische Theologie I (Dogmatik) an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Die Berlinerin Kunkel bewertete in ihrer Dissertation die "Tödlichen Funktionen in automatisierten Waffensystemen" aus ethischer Sicht. Der "Initiativpreis" ging an den Oldenburger "Arbeitskreis Koloniale Kontinuitäten", der in die Geschichte des kolonialen Denkens und Handelns und auf ihre Nachwirkungen bis heute blickt.

Der "Hanns-Lilje-Stiftungspreis Freiheit und Verantwortung" wird seit 2010 alle zwei Jahre zu wechselnden Themen verliehen. Er ist nach Angaben der Initiatoren der höchstdotierte Preis, den kirchliche Stiftungen an Nachwuchswissenschaftler, Projekte und Initiativen vergeben. Die 1989 gegründete Hanns-Lilje-Stiftung fördert den Dialog von Kirche und Theologie mit Kunst und Kultur, Politik und Gesellschaft sowie mit Wissenschaft, Technik und Wirtschaft. Mit ihrem Namen erinnert sie an den früheren hannoverschen Landesbischof Johannes (Hanns) Lilje (1899-1977).

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