Würzburg (epd). Die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) betont anlässlich des Welttages für psychische Gesundheit (10. Oktober) deren Bedeutung in der Entwicklungszusammenarbeit. Mentale Gesundheitsprobleme dürften nicht genauso vernachlässigt werden, wie es mit einigen Krankheiten jahrelang geschehen sei, sagte Saskia Kreibich, Global-Health-Beraterin bei der DAHW, am Montag in Würzburg. So verursachten Vernachlässigte Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases, NTDs), wie etwa Lepra, neben dem großen körperlichen ein mindestens genauso großes seelisches Leid, sagte Kreibich.
Ein umfassendes Forschungsprojekt, an dem auch die DAHW beteiligt sei, beschäftige sich derzeit in Indien, Bangladesch und Äthiopien mit gemeindebasierten Gruppen (auch Selbsthilfegruppen genannt). In diesen Gruppen helfen sich Betroffene von Lepra und anderen Tropenkrankheiten gegenseitig bei der körperlichen und mentalen Selbstfürsorge und würden teilweise auch von ausgebildeten Peer-Beratern mit Angeboten zur psychischen Gesundheit unterstützt, hieß es weiter.
"Die Gruppen tragen stark dazu bei, Lepra zu einer ‚Krankheit ohne Folgen‘ zu machen, also ohne mögliche Behinderungen, ohne damit verbundene Vorurteile und ohne Beeinträchtigung der Lebensqualität", sagte Kreibich. Ziel des Forschungsprojektes sei es, ein standardisiertes Modell für solche Angebote zu entwickeln, das theoretisch überall angewendet werden könne.
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