München (epd). Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek (CSU) wirbt für eine breite Debatte über die Frage, wie sich junge Menschen sinnvoll für die Gesellschaft einsetzen können. Holetschek sagte laut Ministerium am Donnerstag in München: "Es geht mir dabei nicht zwingend um ein soziales Pflichtjahr nach der Schule. Vielmehr ist die Zeit reif für eine Diskussion darüber, wer sich auf welche Weise sozial oder auch ökologisch einbringen kann." Dabei gehe es nicht nur um junge Menschen, das Thema betreffe alle Generationen.

"Die Freiheit des Einzelnen und die Verantwortung für die Gesellschaft sind kein Widerspruch - sie gehören vielmehr zusammen", sagte Holetschek weiter. Der Staat funktioniere nur, wenn viele sich einbringen. Mit Blick auf den Vorschlag, junge Menschen in der Pflege einzusetzen, sagte der Minister: "Man kann Pflegekräfte nicht durch Laien ersetzen. Aber wenn junge Menschen zum Beispiel für vier bis sechs Wochen die Arbeit in einem Pflegeheim kennenlernen, können sie vielleicht für diesen wichtigen Beruf begeistert werden. Auf jeden Fall erwerben sie dadurch soziale Kompetenzen."

Klar sei für Holetschek, dass nicht über die Köpfe junger Menschen hinweg entschieden werden dürfe. Man solle gemeinsam über ein sinnvolles Konzept nachdenken.