Nürnberg (epd). Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat dazu aufgerufen, die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig zu erneuern. Bei einem Herzstillstand komme es auf jede Minute an, um bei dem Betroffenen Hirnschäden oder den Tod zu verhindern, sagte Holetschek am Freitag bei der Teilnahme an einem Auffrischungskurs in Nürnberg. Daher sei es so wichtig, wenn Laien Erste Hilfe leisteten, etwa mit einer Herzdruckmassage. Allein in Bayern erlitten mehr als 30.000 Menschen jedes Jahr einen Herzinfarkt, sagte der Minister.

Die Quote an Menschen, die durch Laien reanimiert wurden, lag 2021 nur bei etwas über 40 Prozent, hieß es weiter. Die wichtigste Erste-Hilfe-Maßnahme sei es, schnellstmöglich über die 112 die Rettungsdienste zu alarmieren. Im Bestfall würden dann bis zum Eintreffen des Rettungswagens durch einen Ersthelfer oder eine Ersthelferin vor Ort bereits lebensrettende Maßnahmen wie eine Herzdruckmassage begonnen.

Da der Erste-Hilfe-Kurs oft schon einige Jahre zurückliege, trauten sich manche Menschen nicht zu, Erste Hilfe zu leisten, aus Angst, etwas falsch zu machen, hieß es in der Mitteilung. Deshalb rieten Holetschek und die Präsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), Angelika Schorer, zur Teilnahme an einem Auffrischungskurs. Das BRK biete beispielsweise einen verkürzten 112-minütigen Crashkurs an, der unter dem Titel "Lebensretter112" die wichtigsten lebensrettenden Maßnahmen in den Fokus nimmt. Das Konzept werde in mehreren BRK-Kreisverbänden angeboten, etwa in Bayreuth und Nürnberg, außerdem gebe es ein kostenfreies Online-Seminar. Auch Arbeitgeber organisierten für Ersthelfer am Arbeitsplatz häufig kostenlose regelmäßige Erste-Hilfe-Kurse, hieß es in der Mitteilung.

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