Ingolstadt, Heidelberg (epd). Die Holocaustüberlebende Ursula Heilig ist am Donnerstag im Alter von 85 Jahren in Ingolstadt gestorben. Heilig habe mehrmals in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Auschwitz mit Jugendlichen über ihre Erlebnisse gesprochen, teilte der Zentralrat der Sinti und Roma am Freitag mit. Die 1937 in eine schlesische Sinti-Familie geborene Heilig wuchs in einer Zirkusfamilie auf. Ein großer Teil ihrer Verwandten wurden den Angaben zufolge im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau umgebracht. Ihre eigene Gesundheit sei als Kind sehr beeinträchtigt worden, nachdem sie zwischen 1940 und 1945 im Untergrund in Oberschlesien und auf der Flucht unter menschenunwürdigen Verhältnissen gelebt hatte.

Viele Jahre sei sie bei der internationalen Gedenkfeier in Auschwitz-Birkenau und als Gast bei den jährlichen Gedenkfeiern in Sachsenhausen und im Bundesrat gewesen, so die Mitteilung. "Wir alle verlieren mit den letzten Überlebenden der NS-Verfolgungen wichtige Zeugen für unsere Geschichte und unsere Identität in Deutschland", sagte der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose.