München (epd). In keinem anderen Bundesland sind die Menschen so zufrieden mit ihren Schulen wie im Freistaat: Im aktuellen Bildungsbarometer des Münchner ifo-Instituts vergaben 41 Prozent der Befragten in Bayern auf die Frage, welche Schulnoten sie den Schulen in ihrem Bundesland geben würden, eine 1 oder 2, wie das ifo-Institut am Dienstag mitteilte. Weitere 37 Prozent vergaben die Schulnote 3, die Noten 4, 5 und 6 vergaben insgesamt 22 Prozent. Damit liegt Bayern bundesweit auf dem ersten Platz. Für die repräsentative Erhebung wurden bundesweit 5.500 Erwachsene von den Forscherinnen und Forschern befragt.

Trotzdem ist den Wissenschaftlern zufolge auch an den bayerischen Schulen nicht alles nur super: 74 Prozent der Befragten im Freistaat sehen den Lehrkräftemangel als ernsthaftes oder sehr ernsthaftes Problem. Auch beklagen 60 Prozent der Befragten eine "Trägheit des Systems bei Veränderungen". 58 Prozent monieren Lernrückstände durch Corona, 57 Prozent eine mangelhafte Finanzierung der Schulen, 54 Prozent fehlende Chancengleichheit, 51 Prozent eine unzureichende Chancengleichheit und 47 Prozent nicht sanierte Gebäude. Für 76 Prozent ist die Schul- und Bildungspolitik wichtig für ihre Entscheidung bei der Landtagswahl.

Bundesweit ist das Lagebild etwas anders: Nur 27 Prozent der Befragten in ganz Deutschland vergaben für die Schulen in ihrem Bundesland die Noten 1 oder 2. Mit 49 Prozent bewertete fast die Hälfte aller Befragten die Schulen bei sich mit einer 3, also befriedigend. Die Noten 4, 5 und 6 vergaben 25 Prozent. Mehr als 80 Prozent der Befragten in den einzelnen Regionen sprachen sich für einheitliche Abiturprüfungen aus. Außer in Bayern (44 Prozent) und Baden-Württemberg (46 Prozent) würde in den Regionen auch jeweils eine absolute Mehrheit von 54 bis 61 Prozent dazu das Grundgesetz ändern und dem Bund die Bildungspolitik übertragen.

Für das Bildungsbarometer hat das ifo-Institut Deutschland in sieben Regionen eingeteilt, das Flächenland Bayern ist eine davon.

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