Nürnberg, München (epd). Mehr als 6.000 junge Menschen haben in den vergangenen 30 Jahren ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) in Bayern absolviert. In einem Festakt in der Energie- und Umweltstation in Nürnberg haben Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik und den Trägerverbänden das Engagement junger Menschen gewürdigt, heißt es in einer Mitteilung der Evangelischen Jugend in Bayern (EJB) vom Mittwoch. Der EJB-Vorsitzende Malte Scholz dankte allen, "die sich für den Schutz unserer Natur und den Erhalt einer lebenswerten Erde bisher eingesetzt haben". Für viele sei das FÖJ eine willkommene Auszeit nach der Schule: "Sie sammeln prägende Erfahrungen, knüpfen neue Kontakte, entdecken andere Orte und werden eigenständiger."

Am 1. September 1995 starteten laut Mitteilung 64 Freiwillige in 20 Einsatzstellen, heute absolvieren jährlich 260 junge Menschen ein Bildungs- und Orientierungsjahr im Natur- und Umweltschutz oder in der Umweltbildung. Die Bandbreite der inzwischen über 170 Einsatzstellen reiche von Biotop-Pflege und Waldarbeit über ökologische Landwirtschaft bis hin zur Mitarbeit im fairen Handel oder an Jugendbildungsstätten. Getragen wird das FÖJ in einem Verbund aus der EJB, dem Bund der Katholischen Jugend (BDKJ) Bayern und der Jugendorganisation im Bund Naturschutz.

Malte Scholz forderte zugleich eine Stärkung der Freiwilligendienste. "Ich bin überzeugt, dass das FÖJ als identitätsbildendes und ganzheitliches Angebot auch weiterhin attraktiv für junge Menschen ist - und zwar ganz ohne Verpflichtung." Ein Pflichtdienst, der aus der Politik immer wieder gefordert werde, sei qualitativ hochwertig und mit einem vielfältigen Seminarangebot derzeit nicht umsetzbar. "Die Mittel sollten besser in die Stärkung der Freiwilligendienste investiert werden, damit mehr junge Menschen davon erfahren und sich freiwillig für Umweltthemen engagieren können", sagte Scholz.

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