Bamberg (epd). Ein zur Tatzeit 51-jähriger Kinderpfleger aus Oberfranken muss sich ab diesem Mittwoch (23. April) vor dem Landgericht Bamberg wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern verantworten. Dem Mann wird vorgeworfen, während seiner Arbeit in einer katholischen Kita im Landkreis Forchheim drei Kinder "unsittlich am Oberkörper berührt" zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte Ende 2024 Klage erhoben, Anfang Februar hatte das Landgericht Bamberg die Klage zur Hauptverhandlung zugelassen (Az: 77 KLs 1105 Js 13609/24 jug).

Für das Verfahren gegen den Kinderpfleger hat die 2. Jugendkammer des Landgerichts zwei Verhandlungstage angesetzt. Die 2. Jugendkammer tagt als sogenanntes Jugendschutzgericht, weil die drei Geschädigten minderjährig sind. Die betroffenen Kinder sind bislang nicht als Zeugen geladen, weil der Angeklagte bislang geständig ist. Jeweils ein Elternteil der betroffenen Kinder soll jedoch aussagen. Weil die Kinder daher wahrscheinlich nicht selbst aussagen müssen, ist auch davon auszugehen, dass die gesamte Verhandlung öffentlich sein wird.

Der Angeklagte war am 20. September vergangenen Jahres festgenommen und Ende Oktober wieder aus der Untersuchungshaft entlassen worden, nachdem er die Übergriffe an den Kindern eingeräumt hatte. Auslöser für die Ermittlungen gegen den Mann waren Berichte eines fünfjährigen Mädchens, das die katholische Kita im Landkreis Forchheim besucht hat. Bereits nach Bekanntwerden der Vorwürfe Ende August/Anfang September war der Mann von der Kita-Leitung mit sofortiger Wirkung freigestellt worden, hieß es damals.

Auch die Ermittlungsbehörden wurden von der Kita gleich nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen den Mann informiert. Im Zuge der Ermittlungen hatten sich die Eltern zweier weiterer Kinder mit ähnlichen Schilderungen an die Behörden gewandt. Zunächst hatte der Kinderpfleger die Vorwürfe bestritten und sich nicht zur Sache geäußert. Träger der katholischen Kita, in der die Taten stattgefunden haben sollen, ist eine selbstständige Kirchenstiftung vor Ort, die Stiftungsaufsicht liegt beim Erzbistum Bamberg.

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