Nürnberg (epd). Gegen Armut bei Kindern und Jugendlichen soll die bayerische Staatsregierung entschieden vorgehen. Das hat die Evangelische Jugend in Bayern (EJB) gefordert. Bei Kindern und Jugendlichen würden die Sorgen der Lebensplanung zu vielen anderen Nöten und Ängsten hinzukommen, heiß es in einem Antrag, den die Vollversammlung verabschiedet hat, teilte die EJB mit. Der Krieg in der Ukraine, die Klimakrise oder die psychischen Nachwirkungen der Pandemie würden sie massiv belasten und verunsichern. Wenn sich dann finanzielle und existenzielle Probleme abzeichneten, werde die Lage junger Menschen noch alarmierender.

Die Regierung müsse daher Rahmenbedingungen schaffen, damit Kinder und Jugendlichen nicht in die Armut fallen können, so die Kirchenjugend. Sie spricht sich unter anderem für ein BAföG für alle aus. "Ein junger Mensch hat nicht automatisch genug finanzielle Ressourcen, nur weil die Eltern 'genug' verdienen", heißt es im Antrag. Alle unter 27-Jährigen sollten den öffentlichen Personennahverkehr kostenlos nutzen dürfen. Außerdem plädiert die EJB für einen niederschwelligen Zugang zu kostenlosem WLAN und gute Ausstattung mit digitalen Endgeräten, damit eine gerechte Teilhabe am Bildungssystem möglich sei.

"Immer mehr junge Menschen sind dem Leistungsdruck und den hohen Ansprüchen in Ausbildung oder Studium nicht gewachsen, brechen ab oder bekommen Lernen und Nebenjob nicht vereinbart", sagte der 22-jährige Malte Scholz, zweiter Vorsitzender der Landesjugendkammer. Es bestehe die Gefahr, dass die Jugendlichen in eine prekäre Lebenssituation geraten könnten.