Nürnberg (epd). Nach einer 25-tägigen Ersatzfreiheitsstrafe ist der Jesuitenpater Jörg Alt am Freitag wieder aus der Justizvollzugsanstalt Nürnberg entlassen worden. "Ich wurde gut behandelt, entsprechend ging und geht es mir gut, zumal ich stets wusste, dass ich die Haft für einen guten Zweck absitze", teilte Pater Alt am Freitag mit. Er verbüßte die Ersatzfreiheitsstrafe, weil er eine Geldstrafe nicht bezahlt hat, zu der er für die Beteiligung an einer Straßenblockade im August 2022 vor dem Nürnberger Hauptbahnhof verurteilt worden war.
Alt hatte sich mit anderen Streikenden auf eine Kreuzung gesetzt und angeklebt. Mit der Aktion habe er den Blick auf die Gefahren des Klimawandels und die Notwendigkeit einer Verkehrswende lenken wollen, sagte Alt dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Sobald die Regierung eine Klimapolitik macht, die dem Pariser Klimavertrag und dem ‚Klimaurteil‘ des Bundesverfassungsgerichts entspricht, braucht es keine nervigen Klimaaktivsten mehr", bekräftigte der Jesuitenpater in seiner Mitteilung.
Er dankte Häftlingen und Wärtern, von denen er großen Zuspruch erfahren habe, und den "über 120 Jesuiten und Partner vor allem aus dem Globalen Süden, die anlässlich meiner Haft einen offenen Solidaritätsbrief unterzeichnet haben". Er habe außerdem hunderte Briefe von Unterstützern erhalten, teilte Pater Alt mit. Der Klimaaktivist dankte auch allen Menschen, die über ein Spendenprojekt Geld für die Begleichung der Haftkosten gegeben haben. Die aktuell 4.925 Euro werde er auf das Konto überweisen, das ursprünglich für die Begleichung der Geldstrafe vorgesehen war. "Alles, was darüber hinaus gespendet wird, leite ich an den Rechtshilfefonds für Klimaaktivisten der Letzten Generation weiter", so Alt.
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