München (epd). Für das gemeinsame Engagement der Wohlfahrtsverbände gegen gesellschaftliche Spaltung hat sich Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), bei einem Besuch der Diakonie München und Oberbayern ausgesprochen. "Die Gräben zwischen den verschiedenen Gruppen drohen auch in unserer Stadt immer tiefer zu werden", sagte die 92-Jährige laut einer Pressemitteilung der Diakonie vom Donnerstag. Der Ton und die Stimmung gegenüber Minderheiten und hilfsbedürftigen Menschen seien "kälter und rauer" geworden. "Da müssen wir gemeinsam gegenhalten", so Knobloch nach ihrem Besuch der Diakonie-Zentrale, der bereits am Mittwoch stattgefunden hatte.
Werte wie Demokratie, Menschenrechte, Freiheit, Vielfalt und soziale Gerechtigkeit seien angesichts stärker werdender rechtsextremer Weltbilder "in akuter Gefahr", erklärten Knobloch und Diakonie-Vorstandssprecherin Andrea Betz. Als Wohlfahrtsverbände wolle man sich jedoch nicht entmutigen lassen. Gemeinsam setze man sich für Toleranz und soziale Gerechtigkeit ein, sagte Betz: "Wir wollen diese Zusammenarbeit in Zukunft weiter stärken."
Die Israelitische Kultusgemeinde ist Trägerin verschiedener sozialer Projekte wie einer Integrations- und Sozialberatung sowie Kitas, Schulen, eines Pflegeheims und eines Jugendzentrums. Sie gehört wie die Diakonie zu den sechs Wohlfahrtsverbänden der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtspflege (ARGE) in der Landeshauptstadt. Der Austausch fand im Rahmen des Projekts "Zusammen wachsen in Vielfalt" statt, mit dem die Diakonie seit 2024 Werte wie Respekt, Toleranz und Menschlichkeit in den Fokus rücke.
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