Nürnberg (epd). Vom 2. bis 9. Februar wird in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in Nürnberg-Langwasser wieder täglich gekocht und der Tisch gedeckt. Die Vesperkirche mit dem Titel "Mahlzeit" ist nach Angaben des Pfarrers Daniel Szemerédy die älteste in Bayern. Bereits 2014 habe man dazu eingeladen. Heuer findet sie wegen einer Unterbrechung während der Corona-Pandemie zum zehnten Mal statt. Seit Beginn bereiten die gleichen drei Köchinnen aus der Gemeinde das Essen für etwa 100 Personen pro Tag zu, erzählt der Pfarrer: "Sie kochen immer wieder was Neues und haben den perfekten Workflow."
Ehrenamtliches Personal, das für die Bedienung, den Empfang der Gäste oder die Reinigung zuständig ist, muss die Gemeinde gar nicht lange suchen, erzählt Szemerédy. 70 Helferinnen und Helfer haben sich für die kommende Vesperkirchenwoche auf den Einsatzplan setzen lassen. Dazu gehören auch einige südamerikanische ehemalige Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft, die schon im vergangenen Jahr ihre Hilfe angeboten und eine besondere Freundlichkeit gezeigt hätten.
Die meisten Gäste in der Langwasser Vesperkirche stammen aus dem Viertel. "Die Bedürftigkeit zeigt sich bei ihnen nicht immer im Finanziellen, sondern oft auch in Einsamkeit", sagt der Seelsorger. Gerade alleinstehende Besucher "genießen das Gasthaus in der Kirche und bleiben etwas länger". Es kämen aber auch Menschen aus der Nähe des Hauptbahnhofs, es gebe ukrainische Stammgäste aus dem Nordosten Nürnbergs oder Eltern, die ihre Kinder im Kindergarten der Gemeinde hätten.
Traditionell wird die Langwasser "Mahlzeit" von zwei Gottesdiensten eingeklammert: am ersten Sonntag wird zum Abendmahl nur das Brot gereicht, erzählt Szemerédy, am zweiten Sonntag, dem letzten Vesperkirchentag, reicht man den Kelch, "als Zeichen, dass wir die Vesperkirche "im Sinne Jesu feiern".
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