Sulzbach-Rosenberg (epd). Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm predigt am 29. Juli (Freitag) auf dem Annabergfest in Sulzbach-Rosenberg. Der ökumenische Gottesdienst während der ansonsten katholischen Wallfahrtswoche am Annaberg hat eine lange Tradition. Jedes Jahr besuchten Ende Juli bis zu 2500 Teilnehmer den ökumenischen Gottesdienst, teilte das Dekanat Sulzbach-Rosenberg am Donnerstag mit. Das Annabergfest geht vom 23. bis 31. Juli.

Unter der Woche werden zwar katholische Geistliche und Bischöfe bei den Messen predigen, die evangelische Fahne wehe mit dem ökumenischen Gottesdienst dennoch auf dem Annaberg, wie es in der Mitteilung heißt. Historischer Hintergrund der Wallfahrt ist, dass Pfalzgraf Christian August im Jahr 1656 zum Katholizismus konvertierte und die Annabergkirche baute. Zugleich belebte er damit eine der größten Wallfahrten in der Region.

Auch wenn der Pfalzgraf Katholik geworden war, blieb er anderen Konfessionen gegenüber tolerant. Die Evangelischen hatten unter seinem Regiment nichts zu befürchten, was auch seinem evangelischen Kanzler Knorr von Rosenroth zu verdanken war. Außerdem hatte Christian August den Juden sein Herzogtum großzügig geöffnet. In Sulzbach gab es in der Folgezeit eine der größten hebräischen Druckereien in Europa.

Das Annabergfest sei ein Symbol christlichen Glaubens, nicht der Trennung der Konfessionen, hieß es. Der Gottesdienst beim Annabergfest gehöre in der mittleren Oberpfalz zum Höhepunkt des ökumenischen Jahres. Der Gottesdienst mit dem Landesbischof beginnt um 19 Uhr.