München, Tutzing (epd). Der Religionsunterricht wird nach Ansicht des bayerischen Landesbischofs Christian Kopp zunehmend als Ort der offenen Diskussion und pluralistischen Reflexion wahrgenommen. "Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen kann Religionsunterricht ein Ort sein, an dem zentrale Werte wie Toleranz und Respekt erlebbar werden", sagte Kopp laut Mitteilung am Wochenende auf einer Tagung in der Evangelischen Akademie Tutzing. Schülerinnen und Schüler schätzten besonders, dass sie hier offen diskutieren könnten, ohne sofort bewertet zu werden. "Dieser wertfreie Raum ist eine große Chance für ihre persönliche Entwicklung und befähigt sie dazu, sich mit religiösen und ethischen Fragen kritisch auseinanderzusetzen."

Schule müsse ein Ort sein, an dem Kinder und Jugendliche in ihrer Individualität gesehen und in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt würden, sagte der Landesbischof im Gespräch mit der Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), Simone Fleischmann. Schulen sollten nicht ausschließlich auf die Ausbildung leistungsfähiger Individuen fokussiert sein. "Wir brauchen Schulen, die nicht nur Wissen vermitteln und Leistung abfragen, sondern junge Menschen befähigen, differenziert zu denken und umsichtig zu handeln."

Im Mittelpunkt der Tagung "Schule der Zukunft" standen Fragen der Demokratiebildung, der Werteerziehung sowie der politischen und religiösen Bildung. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Pädagogik, Kirche und Gesellschaft diskutierten über die Herausforderungen und Chancen eines zukunftsfähigen Bildungssystems.

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