München (epd). Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus hat Anklage gegen fünf Mitglieder der ehemaligen Gruppierung "Letzte Generation" erhoben. Man werfe den Personen unter anderem die Bildung einer kriminellen Vereinigung vor, teilte die Generalstaatsanwaltschaft München am Montag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mit. Die Klimaaktivisten hatten die Anklage auf der Plattform "X" selbst öffentlich gemacht. Die Anklage wurde am 28. Februar bei der Staatsschutzkammer des Landgerichts München I erhoben.
Die ehemalige "Letzte Generation" teilte mit, die Aktivisten würden "wegen ihres friedlichen Engagements" angeklagt: "Das alles in Zeiten in denen die Klimakrise eskaliert und Faschismus unsere Welt überschattet." Das Vorgehen der bayerischen Behörden gegen die "Letzte Generation" - unter anderem mit Hausdurchsuchungen, gesperrter Internet-Seite oder dem Abhören des Pressetelefons - hatte bereits in der Vergangenheit für Kritik gesorgt, beispielsweise von Journalisten-Verbänden oder Nicht-Regierungsorganisationen, heißt es in dem Statement der Gruppe weiter.
Ein Sprecher des Oberlandesgerichts München teilte auf epd-Anfrage mit, man könne zu dem Verfahren aktuell keine Auskünfte geben - weder, ob das Gericht die Anklage zulassen wird, noch wann ein möglicher Termin für den Prozess feststeht. Offiziell gibt es die Klimaaktivisten-Gruppe "Letzte Generation" seit Ende vergangenen Jahres nicht mehr. Die Gruppierung hatte damals ihre Umbenennung und Neuausrichtung angekündigt.
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