München (epd). Zu einem literarisch-musikalischen "Rundgang" durch das einstige jüdische Viertel Münchens laden der Verein Synagoge Reichenbachstraße und das Gärtnerplatztheater. Die Matinee "Und dennoch sind wir da!" am Sonntag, 11. Mai, im Gärtnerplatztheater widmet sich dem jüdischen Leben in der Isarvorstadt, wie die Veranstalter am Donnerstag mitteilten. Durch die Matinee mit Texten, Musik und Filmausschnitten führen die Publizisten Rachel Salamander und Jens Malte Fischer. Lesungen halten Sibylle Canonica und Axel Milberg. Musik machen Sophie Rennert (Mezzosopran) und Ekaterina Tarnopolskaja (Piano).

"Vom alten und neuen jüdischen München" ist der Untertitel der Veranstaltung. Die 1931 errichtete "Reichenbachschul" hat die Reichspogromnacht als einzige Münchner Synagoge überstanden. Die Synagoge in der Reichenbachstraße ist zugleich ein Beispiel der Bauhausarchitektur. 1947 wurde sie wieder eingeweiht und diente der jüdischen Gemeinschaft bis zur Eröffnung der Synagoge am Jakobsplatz als Zentrum religiösen Lebens. Seither verfiel das jüdische Gotteshaus zusehends.

Der Verein Synagoge Reichenbachstraße, dem Salamander vorsitzt, widmet sich der Wiederherstellung der Synagoge in ihren ursprünglichen Zustand. Kürzlich hatte die Synagoge originale Bauhaus-Stoffe für ihren Thoraschrein erhalten. Ihre Wiedereröffnung ist für dieses Jahr geplant.

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