München (epd). Nach Polizeiangaben haben am Samstag mehr als 200.000 Menschen auf der Münchner Theresienwiese für Vielfalt, Menschenwürde, Demokratie und gegen den Rechtsruck der Gesellschaft demonstriert. Die Veranstalter sprachen von 350.000 Teilnehmern.
Organisiert hatte die Kundgebung der Verein "München ist bunt!", der von einem breiten gesellschaftlichen Bündnis aus Jugendverbänden, Gewerkschaften, Kultureinrichtungen und Religionsgemeinschaften unterstützt wurde. Eine weitere Demonstration mit den "Omas gegen rechts", die zwei Stunden zuvor am Sendlinger Tor begann, kam nach Polizeiangaben nur auf 80 Personen.
Weil "Hass, Ausgrenzung und rechtsextreme Gruppen zu einer Gefahr für unsere Demokratie" würden, wolle man gemeinsam zeigen, dass München "für ein buntes, solidarisches und demokratisches Miteinander", stehe, so die Organisatoren. Zur Teilnahme hatten auch der Münchner Rat der Religionen und die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) aufgerufen. In einem gemeinsamen Statement im Vorfeld der Demo hatten sie erklärt, dass Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit, Rassismus und Menschenfeindlichkeit "mit unserem Glauben nicht vereinbar" seien.
"Wir demonstrieren gegen Rechtsextremismus und Populismus, gegen Leute, die hetzen und die demokratische Grundordnung infrage stellen", betonte der evangelische Münchner Stadtdekan Bernhard Liess, der als Sprecher des Rats auch zur Teilnahme an der Bundestagswahl am 23. Februar aufrief. Zuvor hatte bereits Andrea Betz, Vorstandssprecherin der Diakonie München und Oberbayern, für die Kundgebung auf der Theresienwiese geworben. Jeder Mensch verdiene es, mit Würde und Respekt behandelt zu werden, sagte Betz. Zum Auftrag der Diakonie gehöre es, "aktiv den Sozialstaat mitzugestalten, um allen Menschen eine hoffnungsvolle Zukunft zu ermöglichen und den sozialen Frieden zu sichern". Deshalb sei die Diakonie München und Oberbayern bei der Kundgebung für Demokratie "entschlossen dabei".
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