Berlin, Passau (epd). Das Deutsche Studierendenwerk dringt auf mehr Geld für psychologische Beratungsangebote für Studierende. "Wir bräuchten zehn Millionen Euro für die nächsten vier Jahre, um mehr psychologische Beratung bei den Studierendenwerken möglich zu machen", sagte der Vorstandsvorsitzende des Dachverbandes, Matthias Anbuhl, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Freitag). Die jungen Menschen an den Hochschulen seien nach wie vor stark durch die Corona-Pandemie und deren Folgen geprägt.

Viele Studierende hätten das klassische Studentenleben nie richtig kennengelernt. "Jetzt, wo es wieder möglich wäre, tun sie sich damit schwer", sagte Anbuhl. Die Nachfrage nach psychosozialen Beratungen sei stark gestiegen, auch die Themen hätten sich verändert. "Früher ging es um Uni-Themen wie Prüfungsangst, Zeitmanagement. Heute spielen Themen wie Einsamkeit eine Rolle, Isolation, depressive Verstimmungen und Depressionen, die Frage nach dem Sinn des Studiums, ja sogar Suizid-Absichten sind ein Thema", sagte Anbuhl.

Die Studierendenwerke hätten viel zu wenige Ressourcen, um die Nachfrage wirklich zu befriedigen. "Früher hatten wir Wartezeiten von zwei Wochen. Heute dauert es oft sechs bis acht Wochen, bis eine Beratung möglich ist", sagte der Studierendenwerk-Vorstandsvorsitzende. Das sei gerade bei akuten psychischen Notlagen nicht hinnehmbar. (00/1336/26.04.20204)

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