Neuendettelsau, Erlangen (epd). Wegen Kriegen, Armut oder ihrer Religion haben in den Jahrhunderten Menschen ihre Heimat verlassen. Andere Länder und Städte haben sie aufgenommen. Zehn evangelische Museen in Europa aus Bayern, Österreich, Frankreich, Ungarn, Slowenien, Rumänien und ein Museum in den USA gehen im Rahmen eines Erasmus-Projekts Migrationsgeschichten im Zusammenhang mit dem Protestantismus nach. Alle Einrichtungen haben hierzu Forschungen durchgeführt, die sie bei einer Tagung vom 14. bis 16. Oktober in Neuendettelsau im Tagungszentrum von Mission EineWelt zusammentragen, teilte die Projektverantwortliche, Carina Harbeuther, von "Bildung evangelisch in Europa" in Erlangen am Freitag mit.

Zeitlich und geografisch nähere man sich dem Thema aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln. Erforscht worden seien die Perspektiven von Ländern oder Regionen, aus denen Migrantinnen migriert sind und den Orten, die Migrantinnen und Migranten aufgenommen haben. Das Rummelsberger Diakonie-Museum widmet sich dem großen Komplex (Aus-)Wanderer, Vertriebene, Flüchtlinge und wie sich die Diakonie der Migranten im 20. Jahrhundert annahm.

Die Ergebnisse des Gesamtprojekts sollen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg im Juni 2023 präsentiert werden, hieß es. Jedes Museum konzipiere dazu eine Ausstellung. Der Bogen reicht von der französischen Region Poitou im Westen, wo das "Maison du Protestantisme Poitevin" eine Ausstellung "Protestantische Auswanderung nach Deutschland" plant, bis zum Landeskirchlichen Museum im rumänischen Hermannstadt im Osten. Dazwischen befinden sich Neuendettelsau (Landkreis Ansbach) mit der Ausstellung von Mission EineWelt und dem Löhe-Zeit-Museum, der Lernort Sozialdorf in Herzogsägmühle und Museen in Slowenien und Ungarn.