München (epd). Als Highlight seines Jahresprogramms 2023 präsentiert das Münchner NS-Dokumentationszentrum ab Ende Juni das Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos. Die einzigartige Sammlung, die seit 1997 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes sei, dokumentiere das Leben und Sterben jüdischer Menschen im Warschauer Ghetto, teilte das Zentrum mit.

"Mit Ausnahme einer kleinen Dokumentation wird das Ringelblum-Archiv in diesem Umfang erstmals in München präsentiert", sagte eine Pressesprecherin auf Anfrage des Evangelischen Pressediensts (epd). Gezeigt würden "einige der sehr empfindlichen Original-Dokumente aus dem Archiv sowie eine der originalen Metall-Kisten, in denen die Dokumente versteckt wurden". Im deutschsprachigen Raum seien die Dokumente, die alle aus der Zeit von 1939 bis 1943 stammten, bislang kaum bekannt.

Außerdem wolle das NS-Dokumentationszentrum 2023 das Vermittlungsprogramm mit Teilhabe-Projekten erweitern und das Ausstellungskonzept des Erinnerungsorts Neuaubing fertigstellen, der 2025 eröffnet werden soll. Im Bereich der digitalen Bildung solle das "Digitale Storytelling" ausgebaut werden, "ein Format, das großen Zuspruch hat", so die Sprecherin. Ein weiteres Vorhaben sei, alle Datenbanken von NS-Verfolgten in München und Bayern digital zusammenzuführen.