Heilsbronn (epd). Die Bayerische Pfarrgeschwisterschaft widmet sich bei ihrer Pfingsttagung vom 29 bis 31. Mai in Heilsbronn einem brandaktuellen Thema: "Zwischen Wutbürger und Gutmensch - was eint, was trennt in ethischen Fragen unsere Gesellschaft?" Die 1934 aus der Bekennenden Kirche heraus gegründete Gruppe hat dazu als Hauptredner den Mainzer Theologieprofessor Michael Roth eingeladen, heißt es in der Ankündigung. Durch die "Moralisierung und Emotionalisierung" in Politik, Kirche und Gesellschaft würden "Sachprobleme in problematischer Weise vereinfacht" und Diskussionen hitzig und unnachgiebig geführt, sagt Roth.

Zum Auftakt der Tagung erhält der katholische Würzburger Hochschulpfarrer Burkhard Hose das Steinbauer-Fenster der Pfarrgeschwisterschaft. Karl Steinbauer war Gründungsmitglied der Pfarrgeschwisterschaft, das Steinbauer-Fenster ist die Hinterglas-Reproduktion einer Zeichnung, die er im NS-Gefängnis angefertigt hat: Ein vergittertes Fenster, in dem ein Vogel singt. Das Zeichen wird an Einzelpersonen und Gruppen verliehen, deren Handeln auf ihre Weise die Anliegen Steinbauers vergegenwärtige - also etwa den Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit oder auch die Bewahrung der Schöpfung, heißt es in der Ausschreibung.