München (epd). Die Münchner Politologin Ursula Münch hat sich überrascht über den Ausgang der U18-Wahl gezeigt. Dass die AfD gerade auch von jungen Männern gewählt werde, wisse man schon aus Ostdeutschland, sagte dir Direktorin der Politischen Akademie Tutzing dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag. "Aber, dass dies nun auch ein Trend in Bayern ist, kommt überraschend." Wenn am kommenden Sonntag in Bayern die unter 18-Jährigen die Wahl entscheiden dürften, käme die CSU auf 26 Prozent und die AfD auf 15 Prozent. Die U18-Landtagswahl wird vom Bayerischen Jugendring (BJR) organisiert.
Münch berichtete von einem Bürgermeister aus dem Bayerischen Schwaben, der ebendieses Stimmungsbild schon vor Wochen in seinem Ort beobachtet habe. "Er führte es auf unspezifische Unzufriedenheit mit der eigenen Lebenssituation und der Wahrnehmung, in einer wenig relevanten Gegen zu leben, zurück", sagte Politologin Münch. Dies erscheine ihr "durchaus plausibel". Das gute Abschneiden der AfD sei also "kein städtisches Phänomen", sondern eines "der eher strukturschwächeren Gegenden" und jener jungen Männer, "die den Eindruck haben, nicht mithalten zu können mit den Anforderungen der Zeit".
Nach dem vorläufigen U18-Ergebnis käme die SPD mit 13,7 Prozent auf Rang 3 und die Grünen mit 13,2 Prozent der Zweitstimmen auf Rang4. Die Freien Wähler würden bei den jungen Wählern etwas über 9 Prozent erhalten, die FDP fast sechs Prozent. Der BJR sprach von der höchsten Wahlbeteiligung, die es bei einer U18-Wahl bisher gegeben habe. Der BJR koordinierte nach eigenen Angaben den Urnengang für Kinder und Jugendliche bereits zum achten Mal. Das offizielle U18-Endergebniss soll am 3. Oktober veröffentlicht werden.
Kommentare
Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.
Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.
Anmelden