Solln (epd). Die Evangelische Gemeinde Solln schließt zum 31. Juli 2024 die Petruskirche im Ökumenischen Zentrum Parkstadt Solln. Der Kirchenvorstand hatte bei seiner letzten Sitzung beschlossen, das Gebäude an die Gesamtkirchengemeinde des Dekanats München, die Eigentümerin ist, zurückzugeben. Als Gründe für den Rückzug nennt der Beschluss vom 26. November den Rückgang der Gemeindemitglieder, schwindende finanzielle Mittel und den landeskirchlichen Immobilienprozess, bei dessen Ampelsystem die Petruskirche auf "Rot" stehe. Das kirchliche Leben solle künftig im Gemeindezentrum der Apostelkirche Solln stattfinden, heißt es in dem Papier, das die Gemeinde jetzt auf ihrer Homepage veröffentlicht hat.

Das Ökumenische Zentrum in der Parkstadt Solln besteht aus der evangelischen Petruskirche und der katholischen Kirche St. Ansgar. Es wurde 1975 als zweites von insgesamt vier Ökumenischen Zentren in München eingeweiht. Die drei anderen befinden sich im Olympischen Dorf, in Putzbrunn und in der Messestadt Riem.

Wie es mit dem Gebäude des Ökumenischen Zentrums Solln weitergeht, ist derzeit noch unklar. Man befinde sich in Abstimmung mit dem erzbischöflichen Ordinariat, "um ein Konzept für die Zukunft zu überlegen", teilte Stefan Neukamm, Leiter der Immobilienabteilung im evangelischen Kirchengemeindeamt, auf Anfrage des Evangelischen Pressediensts (epd) mit. Konkrete Pläne gebe es noch nicht.

Der Rückzug aus der Petruskirche sei schon seit Jahren absehbar und unter Kosten- und Klimaschutzgründen auch sinnvoll gewesen, erklärte die stellvertretende Dekanin im Prodekanat München-Süd, Christine Glaser, auf epd-Anfrage. Den Übergang zur Apostelkirche wolle man für die Gemeindemitglieder der Parkstadt "gestalten, nicht abhaken", sagte Glaser, die den Prozess begleitet. Derzeit werde darüber nachgedacht, einen Raum in St. Ansgar anzumieten, um dort in regelmäßigen Abständen Gottesdienste zu halten. Die Entwidmung der Petruskirche sei für den 14. Juli 2024 geplant.

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Matthias Doepner am Mo, 11.12.2023 - 16:49 Link

Traurig ist es. Eine irrsinnig schwer zu treffende Entscheidung war es. Aber in Anbetracht aller genannten und bekannten Umstände leider unabwendbar.
Was in dem Artikel fehlt, ist leider, dass der KV nicht nur einen Raum für Gottesdienste in St. Ansgar möchte, sondern generell dir Evangelisch-Lutherische Präsenz in der Parkstadt erhalten will. Die Gespräche laufen, sind aber durch den Immobilienprozess der katholischen Kirche eben verständlicherweise auch beeinträchtigt. Die klare Absicht gibt es aus ökumenischen Kreisen und Gremien. Die Ökumene soll weiterhin gepflegt werden. In gemeinsam genutzten Räumen wäre das zumindest etwas Schönes in dieser traurigen Geschichte. Leider wurden die Vorsitzenden des KV zur Thematik letztlich nicht befragt zusätzlich zu Dekanin Glaser. Die Vorsitzende war im Ausland, aber als Stellvertreter stand ich zur Verfügung.