Ingolstadt (epd). Das Landgericht Ingolstadt verhandelt den spektakulären Keltengold-Diebstahl aus einem Manchinger Museum ab Dienstag (21. Januar) in einem umfangreichen Prozess. Insgesamt seien 31 Verhandlungstage bis einschließlich 5. Juni vorgesehen, sagte ein Gerichtssprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Montag. Die Anklage laute nicht nur auf schweren Bandendiebstahl, sondern auch auf "gemeinschädliche Sachbeschädigung", weil wertvolle Kulturgüter unwiederbringlich zerstört wurden.
Im November 2022 waren die Diebe in das Kelten Römer Museum im oberbayerischen Manching eingedrungen und hatten den mehr als 2000 Jahre alten keltischen Goldschatz gestohlen. Die meisten der rund 450 Münzen sind laut Gericht bis heute verschwunden. Bislang seien erst 18 Goldklumpen in eingeschmolzener Form bei einem der Täter wiedergefunden worden, was in etwa einem Gewicht von 500 Gramm oder 72 Goldmünzen entspreche, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Historiker verweisen darauf, dass die entwendete Sammlung von unschätzbarem Wert und nicht zu ersetzen sei.
Die Staatsanwaltschaft hatte im Sommer 2024 vier Männer im Alter zwischen 43 und 51 Jahren wegen schweren Bandendiebstahls angeklagt. Die Beschuldigten wurden im Juli 2023 festgenommen. Drei von ihnen stammen nach Angaben der Staatsanwaltschaft aus dem Raum Schwerin, einer aus Berlin. Laut Gericht haben sie sich bislang zu den Vorwürfen nicht geäußert.
Die Männer sind zudem wegen zahlreicher weiterer Einbrüche angeklagt. Seit 2014 sollen sie in Verbrauchermärkte, Zulassungsstellen, Schnellrestaurants und Tankstellen im ganzen Bundesgebiet und in Österreich eingebrochen sein.
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