Ebermannstadt (epd). Die äußere Freiheit, etwas Glaubens- und Religionsfreiheit, muss nach Ansicht der Bayreuther Regionalbischöfin Berthild Sachs von innen her wachsen, getragen und verteidigt werden. "Längst ahnen wir, dass unsere freiheitliche Demokratie kein Selbstläufer ist", sagte Sachs laut Manuskript in ihrer Predigt beim Gottesdienst in Ebermannstadt (Landkreis Forchheim) zur Eröffnung der Aktion Stadtradeln im Wiesent-Garten.

Die Haltung "nach oben buckeln, nach unten treten", sei fürs Radeln schlichtweg notwendig - als Lebenshaltung oder Verhalten gegenüber Mitmenschen jedoch "problematisch und erbärmlich", sagte Sachs. Wenn jemand den Kopf einziehe und sich wegducke, etwa aus Angst oder Opportunismus oder um berufliche Vorteile zu haben, werde das als schwach und verantwortungslos empfunden. Geradezu charakterlos sei es, wenn so jemand dann dort, wo er Macht habe, andere drangsaliere oder unter Druck setze. "Einer, der sich so verhält, ist nicht souverän, ist nicht frei, sondern im Innern ängstlich, gefesselt in einer Rolle oder Hierarchie, voller Angst, Fehler zu machen und vor sich oder anderen nicht zu bestehen."

Mitläufer und Opportunisten seien leichte Beute und willkommene Untertanen für Autokraten und Populisten, sagte die Regionalbischöfin weiter. Menschen, die ihre innere Freiheit dagegen setzten, das freie Wort, Respekt, Nächstenliebe, seien für die Feinde der Freiheit jedoch brandgefährlich. Solche innere Freiheit schenke der Glaube.

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