Regensburg, Ternopil (epd). Beim Einschlag einer russischen Rakete in der westukrainischen Stadt Ternopil ist in der Nacht auf Sonntag ein Warenlager der Schweizer Hilfsorganisation "Licht der Reformation" zerstört worden. Das Versorgungszentrum mit humanitären Hilfsgütern für Tausende von Menschen sei unrettbar verloren, teilte die Regensburger Hilfsorganisation Space-Eye am Montag mit.

Die Stiftung "Licht der Reformation" ist laut Mitteilung eine humanitäre Drehscheibe für zwischenkirchliche Aktivitäten in der Region, die Tausende Tonnen von Hilfsgütern entgegengenommen und verteilt habe. Auch Space-Eye habe die Schweizer Partner in den vergangenen Monaten mit Hilfsgütern versorgt und finanzielle Hilfe bei deren Kauf geleistet. Nun sei das gesamte Mobiliar, ein Gabelstapler, viele Hilfsgüter, Kleider und Lebensmittel komplett verbrannt, hieß es. Zudem habe ein Freiwilligen-Team am Montag (15. Mai) über 200 Lebensmittelpakete an Bedürftige verteilen wollen. Auch diese seien vernichtet worden.

Das Lagerhaus mit 1000 Quadratmetern habe sich nicht in der Nähe strategisch wichtiger Infrastruktur oder militärischer Einrichtungen befunden, sagte Michael Buschheuer von Space-Eye. Ihm zufolge handelt sich "um eine Art Rache der Russen für den Auftritt der Ukraine beim Eurovision Song Contest, denn der Raketenangriff fand genau zu dem Zeitpunkt statt, als die Vertreter der Ukraine, die Band TVORCHI aus Ternopil, auftraten".

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