Nürnberg (epd). Auf die Suche nach einer tragfähigen Friedensethik machen sich bei einer Podiumsdiskussion in Nürnberg der evangelische Oberkirchenrat Michael Martin und Generalmajor Ruprecht von Butler, Kommandeur der 10. Panzerdivision der Bundeswehr. Bei der Veranstaltung am Montag, 30. Januar (19 Uhr), in der evangelischen Stadtakademie, werden sie über die schwierigen Entscheidungen sprechen, vor die der Krieg Russlands gegen die Ukraine Friedensethiker stelle, heißt es in einer Mitteilung der Stadtakademie am Dienstag. Veranstalterin ist die Arbeitsstelle kokon für konstruktive Konfliktbearbeitung.

Ob man Waffen an die Ukraine liefern kann, ohne selbst Kriegspartei zu werden, oder welche diplomatischen Lösungen es gebe, ohne Russland zu isolieren, seien Fragen, die derzeit viele bewegten, heißt es in der Mitteilung. Die evangelische Friedensethik stelle das vor große Herausforderungen. Man frage sich, ob die Rede vom "gerechten Frieden" nicht naiv klinge angesichts der Brutalität von Putins Völkerrechtsbruch. Oberkirchenrat Martin ist zuständig für die Friedenskonzeption der evangelischen bayerischen Landeskirche, Generalmajor von Butler ist Mitglied in der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).