München, Würzburg (epd). Der Würzburger Medizinprofessor Michael Hudecek ist am Samstag im Herkulessaal der Münchner Residenz mit dem Schelling-Preis der Bayerischen Akademie der Wissenschaft ausgezeichnet worden. Er erhalte die mit 25.000 Euro dotierten und wichtigsten Wissenschafts-Preis der Bayerischen Akademie für seine Krebsforschung, teilte diese am Samstag mit. Konkret ausgezeichnet wird er für seine Arbeiten zur "zellulären Immuntherapie".

Zusammen mit seinem Team habe Hudecek "neuartige immunbasierte Krebstherapien" entwickelt. Die T-Zellen des Immunsystems eines Patienten - also die weißen Blutkörperchen - würden dabei "umprogrammiert". Anschließend können sie über einen Biosensor Krebszellen aufspüren und abtöten. Das Verfahren habe "enormes Potenzial" für die klinische Behandlung von Patientinnen und Patienten. Dazu seien bereits zwölf Patente eingereicht oder schon erteilt worden.

Hudecek studierte den Angaben zufolge Humanmedizin in Leipzig, danach war er für fünf Jahre zu Forschungszwecken am Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle (USA). Seit 2012 forscht er am Universitätsklinikum Würzburg. Der Schelling-Preis der Akademie wird alle zwei Jahre verliehen, das Rahmenthema 2022 war "Präzisionsmedizin". Die Auszeichnung ist nach Akademiepräsident Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling (1775-1854) benannt.