Nürnberg (epd). Nach zweimaligem Corona-Verschiebens findet Freitag und Samstag kommender Woche (29./30.April) im Filmhaus Nürnberg das kleine Filmfestival unter dem Motto "Schlamasseltov. Jüdisches Leben im Film" statt. Alle zwei Jahre befasst sich die Reihe "Heimat! Das Filmfestival" mit dem Thema Heimat und dem Heimatbegriff, wie der Bezirk Mittelfranken, das Filmhaus Nürnberg und der Bayerische Landesverein für Heimatpflege als Veranstalter am Dienstag mitteilten.

Die ausgewählten Filme - hauptsächlich Dokumentationen - beschränken sich auf die jüngere Vergangenheit, setzen einen Schwerpunkt auf die Region Nürnberg und zeigen vielfältige jüdische Biografien und Lebensentwürfe. Dabei würden Fragen nach Heimat und Heimatverlust aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet, hieß es. Das Festival will Vorurteile und Klischees dekonstruieren und "einen Beitrag leisten zur Sensibilisierung der Gesellschaft".

Ein Höhepunkt des Festivals wird der erstmals in Nürnberg gezeigte Dokumentationsfilm "Are You From Nuremberg?" von Jeanine Meerapfel sein. Die Filmemacherin und Präsidentin der Berliner Akademie der Künste wird ihren Film über ihre mutige Stiefmutter Ruth Meerapfel selbst vorstellen. Diese wuchs in Nürnberg auf, bis sie vor dem Terrorregime der Nationalsozialisten nach Argentinien fliehen musste. In dem Film besucht sie nach mehr als 60 Jahren wieder Nürnberg.

Zudem gibt es eine Wiederbegegnung mit dem Werk der Dokumentarfilmerin und Nürnberger Kulturpreisträgerin Ullabritt Horn. In "Bitte grüße mich nie mehr" lässt sie das Nürnberger Ehepaar Aufochs von ihrer unglaublichen, mutigen Lebensgeschichte erzählen. Ebenso wird der mehrfach ausgezeichnete Film "Mazel tov Cocktail" und eine Dokumentation über "Junges jüdisches Leben in Franken" zu sehen sein.