Nürnberg, München (epd). Der weltbekannte Nürnberger Christkindlesmarkt soll in diesem Jahr nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wie geplant stattfinden - trotz der Energiekrise. Man habe nicht vor, den Christkindlesmarkt wegen Gasmangellage und steigender Energiepreise abzusagen, sagte der Dienststellenleiter "Nürnberger Märkte" der Stadt, Marco von Dobschütz-Dietl. Die weihnachtliche Beleuchtung in der Stadt beispielsweise sei bereits "komplett auf LED" umgestellt. "Inzwischen fallen daher Stromverbrauch und -kosten kaum ins Gewicht", erläuterte von Dobschütz-Dietl.
In der bayerischen Landeshauptstadt München gibt es etwa 30 Weihnachtsmärkte - nur der älteste und größte davon auf dem Marienplatz ist ein kommunaler Markt. Dieser habe "für die Stadt große touristische Bedeutung", sagte Wolfgang Nickl, Referatsleiter für Arbeit und Wirtschaft in München. Eine Absage sei "nicht vorstellbar", weil die Schausteller ein von den Corona-Lockdowns "ohnehin stark betroffenes Gewerbe" seien, das man nun stützen müsse. Die Weihnachtsbeleuchtung werde "beschränkt auf LED-Leuchtkörper", der Energieverbrauch sei also überschaubar.
Seit 1. September gilt die neue Energiesparverordnung (EnSikuMaV) der Bundesregierung, um die Verstromung von Gas zu reduzieren. Das hat beispielsweise zur Folge, dass Leuchtreklame nur noch von 16 bis 22 Uhr eingeschaltet sein darf. Die Beleuchtung von Weihnachtsmärkten und Volksfesten ist von der Verordnung zwar nicht betroffen, viele Kommunen denken aber über weniger Beleuchtung oder kürzere Beleuchtungszeiten nach - auch in Bayern. In vielen Städten und Gemeinden sind die Diskussionen dazu aber noch nicht abgeschlossen.