Marburg (epd). Das Unwort des Jahres 2022 lautet "Klimaterroristen". Mit dem Ausdruck würden Klimaaktivistinnen und -aktivisten mit Terroristen gleichgesetzt und dadurch kriminalisiert und diffamiert, kritisierte die Sprecherin der sprachkritischen Aktion, Constanze Spieß, am Dienstag in Marburg.

Auf den Plätzen zwei und drei landeten die Begriffe "Sozialtourismus" und "defensive Architektur". Insgesamt waren 1.476 Einsendungen mit 497 verschiedenen Ausdrücken eingegangen. 55 von ihnen entsprachen den Unwort-Kriterien.

Im vergangenen Jahr hatte die Jury mit "Pushback" einen Begriff aus dem Migrations-Diskurs gewählt. 2020 gab es mit "Corona-Diktatur" und "Rückführungspatenschaften" erstmals ein Unwortpaar. Die Unwörter der Vorjahre lauteten "Klimahysterie" (2019), "Anti-Abschiebe-Industrie" (2018) und "alternative Fakten" (2017). Vor einem Monat hatte die Jury der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden "Zeitenwende" zum Wort des Jahres 2022 gekürt.