Würzburg (epd). Am kommenden Dienstag (24. Juni) werden in Würzburg zum 35. Mal sogenannte Stolpersteine zur Erinnerung und zum Gedenken an Opfer der Nationalsozialisten verlegt. Danach liegen 712 Stolpersteine in Würzburg, so viele wie in keiner anderen bayerischen Stadt, teilten die Organisatoren vorab mit. Abends ab 18.30 Uhr findet dann im Ratssaal der Stadt ein Vortrag zu Zwangssterilisationen, Zwangsabtreibungen und medizinischen Experimenten in der Würzburger Uni-Frauenklinik während der NS-Zeit statt. Es referiert der frühere Klinikdirektor Johannes Dietl.

Das Stolpersteine-Projekt des Künstlers Gunter Demnig startete im Jahr 1992 und ist mit mehr als 75.000 Stolpersteinen in mehr als 25 Ländern das größte dezentrale Mahnmal weltweit. Die Steine, kleine quadratische Bronzeplatten in Kopfsteinpflastergröße mit Informationen zu den Personen, werden immer vor den letzten selbst gewählten Wohnorten der Opfer in den Boden eingelassen. Die bayerische Stadt mit den zweitmeisten Stolpersteinen ist Regensburg mit über 240 Stück. Der Würzburger Arbeitskreis ist seit rund 15 Jahren aktiv.

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