Passau, Würzburg (epd). Aus Sicht des Zentralrats der Juden sollten Lehrerinnen und Lehrer besser auf Fälle von Antisemitismus an Schulen vorbereitet werden. Die meisten jungen Lehrkräfte kämen zwar gut ausgebildet in ihren Fachgebieten an die Schulen, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster der "Passauer Neuen Presse" (Dienstag). Aber dem Thema Antisemitismus werde in der Regel kaum Raum gegeben, auch in den Lehrplänen.

"Man muss den Pädagogen das Rüstzeug an die Hand geben, wie sie im Falle von Antisemitismus in der Klasse, auf dem Schulhof damit umgehen und reagieren sollen", sagte der in Würzburg lebende Schuster. Wegschauen sei die bei Weitem schlechteste aller Möglichkeiten.

Weiterhin gelte auf dem Schulhof der Begriff "Du Jude" als Schimpfwort, auch andere Formen des Antisemitismus würden nicht erkannt werden. "Lehrkräfte, sowohl erfahrene, wie frisch von der Universität kommende, wissen häufig nicht, wie sie mit antisemitischen Vorurteilen umgehen sollen", sagte Schuster.