Flossenbürg (epd). Mit einem feierlichen Gedenkakt erinnert die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg am 27. April (Sonntag) an die Befreiung des Konzentrationslagers vor 80 Jahren. Bis zu 900 Gäste aus aller Welt, darunter zahlreiche Angehörige ehemaliger Häftlinge, erwarte die Gedenkstätte - das seien "so viele wie noch nie", sagte ein Sprecher der Gedenkstätte am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Auch sechs inzwischen hochbetagte Überlebende sind zum 80. Jahrestag der Befreiung angekündigt: Leon Weintraub (Stockholm), Herzog Max in Bayern (München), Leszek Zukowski (Warschau), Slomo Seliger (Paris) und Josef Salomonovic (Wien). Zum ersten Mal mit dabei sein werde Lydia Tischler aus England, die im Flossenbürger Außenlager Oederan gefangen gehalten wurde.

Für den Jubiläums-Gedenkakt sind Redebeiträge angekündigt von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der kommissarischen Beauftragten für Kultur und Medien, Claudia Roth (Grüne), Landtagsvizepräsident Tobias Reiß (CSU), Tschechiens Senatsvorsitzendem Jerzy Oberfalzer, Stiftungsdirektor Karl Freller und der Schriftstellerin Lena Gorelik. Am Vorabend ist zudem in Weiden ein Empfang der Bayerischen Staatskanzlei geplant.

Das Konzentrationslager Flossenbürg wurde am 23. April 1945 von US-amerikanischen Truppen befreit. Bei ihrer Ankunft fanden Angehörige der 90. US-Infanteriedivision der 3. US-Armee noch etwa 1.500 schwerkranke und geschwächte Häftlinge im Lager vor. Wenige Tage vor Ankunft der US-Amerikaner hatte die SS ungefähr 15.000 Häftlinge des Stammlagers Flossenbürg auf sogenannte Todesmärsche in Richtung Süden getrieben. Insgesamt waren 100.000 Häftlinge im Stammlager in Flossenbürg und seinen Außenlagern inhaftiert. 30.000 Menschen überlebten den Terror der SS in Flossenbürg nicht.

Kommentare

Diskutiere jetzt mit und verfasse einen Kommentar.

Teile Deine Meinung mit anderen Mitgliedern aus der Sonntagsblatt-Community.

Anmelden