Karlheinz Lauterbach, Mitglied des Kirchenvorstands aus Bad Berneck, äußerte sich folgendermaßen:
"Wenn die Station offenbar in Schieflage geraten ist, dann kann man doch nicht warten, bis der Karren in den Dreck gefahren ist."
Der Diakonie Bayreuth sei die Entscheidung nicht leichtgefallen, sie sei jedoch unumgänglich gewesen. Die gestiegenen Kosten in den Bereichen Energie, Kraftstoffe und Lohnkosten hätten die Rentabilität der Einrichtung stark beeinträchtigt, so Franz Sedlak, Vorstand der Diakonie Bayreuth. Die 20 Mitarbeitenden haben ein Übernahme-Angebot des Diakonischen Werks Bayreuth erhalten, ihres bisherigen Arbeitgebers.
Steigende Kosten machen Station unrentabel
Grundsätzlich sei der Kollektivabschluss mit den Pflegekassen bis Ende 2024 auf einem Niveau verhandelt worden, das aufgrund der tatsächlichen Kostensteigerungen nicht auskömmlich sei. Diese steigenden Kosten machten es unrentabel, die Zentrale Diakoniestation Bad Berneck weiterzubetreiben. Trotz der Hoffnung auf eine rentable Übernahme vor fünf Jahren hätte sich ein erhebliches Defizit angesammelt, das nicht länger durch das Diakonische Werk Bayreuth ausgeglichen werden könne.
Die Schließung bedeutet konkret, dass der Versorgungsvertrag mit den Patienten der Zentralen Diakoniestation Bad Berneck zum 30. Juni ausläuft. Es blieb jedoch ein Vierteljahr Zeit, um sich um eine neue Einrichtung für die Versorgung zu kümmern, was zwischenzeitlich nahezu allen pflegerisch versorgten Patienten gelungen ist. Stand jetzt können von insgesamt 41 versorgten Klienten 36 bereits ab dem 1. Juni 2024 von anderen Pflegediensten im näheren Umkreis versorgt werden.
Die verbleibenden fünf Klienten haben noch keine Zusage, sind jedoch angemeldet. Leider konnte für 68 Klienten keine alternative Versorgungslösung gefunden werden, da der Bereich der Hauswirtschaft nicht von anderen regionalen Anbietern in Bad Berneck angeboten werde.
Versorgung gesichert
Wichtig für Sedlak ist, dass die pflegerische und behandlungspflegerische Versorgung der Klienten der ZDS Bad Berneck bereits jetzt fast vollständig gesichert ist. Trotz der Schließung der Zentralen Diakoniestation Bad Berneck sei die Diakonie Bayreuth weiterhin eine der führenden Organisationen im Bereich sozialer Dienste. Mit mehr als 40 Einrichtungen und 1600 Mitarbeitenden, darunter Kindergärten, Beratungsstellen, Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und zwei stationären Seniorenhilfe-Einrichtungen, ist die Diakonie Bayreuth der größte Arbeitgeber sozialer Dienste in der Region.
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