Das sagte Papst Franziskus am Mittwoch während der Heiligen Messe auf dem Petersplatz, mit der die finale Phase der Weltsynode der katholischen Kirche offiziell begonnen hat.
Generalversammlung der Bischofssynode
Bis zum 27. Oktober tagen in Rom die 368 stimmberechtigten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 16. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode. Unter ihnen sind auch Laien, darunter 45 Frauen - ein Novum in der katholischen Kirche.
Papst Franziskus hatte die Weltsynode im Herbst 2021 eingeläutet. Seitdem wird über die Struktur und die Ausrichtung der katholischen Kirche beraten. Zum Ende der diesjährigen Synode sollen konkrete Beschlüsse und Empfehlungen an den Papst formuliert werden.
Weltsynode der katholischen Kirche
Die zu behandelnden Themen seien groß "und nicht ganz leicht", die Zusammenhänge, in denen sie stehen, seien weit und universell, sagte der Papst in seiner Predigt. "Wir werden der uns anvertrauten Aufgabe nur dann gewachsen sein, wenn wir uns klein machen und uns einander demütig als solche annehmen."
Franziskus betonte erneut, dass es sich bei der Versammlung um keine parlamentarische handele, sondern um einen "Ort des Zuhörens in Gemeinschaft". Es gehe darum, mit Hilfe des Heiligen Geistes die Ideen, Erwartungen und Vorschläge zu hören und zu verstehen, "um gemeinsam die Stimme Gottes zu erkennen, die zur Kirche spricht."
"Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung"
Das offizielle Thema des Treffens lautet "Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung". Papst Franziskus hatte im Frühjahr zentrale Bereiche aus dem Arbeitspapier der Synode ausgegliedert und stattdessen Arbeitsgruppen eingerichtet, darunter auch die Frage der Möglichkeit eines Diakonats für Frauen. Über die Arbeit der Gruppen soll der Synode Bericht erstattet werden.
Am Dienstagabend hatten im Petersdom Kardinäle stellvertretend für alle Katholiken bei einem Bußritus unter Leitung von Papst Franziskus um Vergebung für Sünden und Verfehlungen der Vergangenheit gebeten.
Bußritus
Die Vergebungsbitten hatten den Umgang der Kirche mit sexuellem Missbrauch zum Thema, aber auch die "Sünde gegen den Frieden" und die Missachtung der "Würde von Frauen".
Er bitte um Vergebung "für all die Zeiten, in denen wir die Würde der Frauen nicht anerkannt und verteidigt haben, in denen wir sie zu stummen Menschen gemacht haben, die nicht selten ausgebeutet wurden, besonders im geweihten Leben", trug der irisch-amerikanische Kardinal Kevin Farrell vor.
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