Die Botschaft von Gottes Liebe bestärke die Menschen und inspiriere sie zu Veränderungen, sagte die evangelische Theologin laut Redemanuskript am Ersten Weihnachtsfeiertag 2017 in der Münchner Lukaskirche. Diese Liebe Gottes könne den Menschen auch den inneren Zwang nehmen, sich gewaltsam gegen andere profilieren zu wollen. Denn die Botschaft des Weihnachtsfestes sei nicht Perfektion.

Gott komme vielmehr mitten hinein in das "Durcheinander unseres Lebens" und wolle bei den Menschen sein, wann immer etwas schiefgeht.

Die biblische Botschaft an Weihnachten könne auch zu Gelassenheit führen, sagte Breit-Keßler. Denn die heile Welt lasse sich nicht herstellen. An Weihnachten könne in den Familien aufbrechen, was unter der Decke gehalten wurde, wie beispielsweise Eheprobleme oder nicht aufgearbeitete Zwistigkeiten. Von dem Zwang zu einem heilen Familien-Idyll sollten sich die Menschen freimachen. Denn dieses Idyll habe es auch in der Bibel nie gegeben. "Dort ist bei der Geburt Jesu von Notunterkunft die Rede, von armen Leuten, von einer Flucht ins Ausland, von Verfolgung und Asyl", sagte die Regionalbischöfin.