Klimaschutz beginnt im Kleinen, davon ist man bei der Evangelische Landjugend (ELJ) in Bayern überzeugt. Was die aktuelle Klimakampagne der EKD fordert, wird in den Bezirks- und Kreisverbänden seit Jahren gelebt. Ein Beispiel: Streuobst-Jams. Was sich dahinter verbirgt und was jeder Einzelne ganz konkret für mehr Klimaschutz tun kann, erklärt Regina Wenning im Interview. Sie ist Jugendbildungsreferentin bei der ELJ-Bezirksstelle Mittelfranken.

Frau Wenning, was versteht man unter Streuobst-Jams?

Wenning: Das sind Aktionen, um Jugendliche spielerisch mit dem Thema Streuobstwiesen und ihrer ökologischen Bedeutung vertraut zu machen. Zu diesem Zweck helfen unsere Landjugendgruppen bei der Apfelernte. Wer am meisten sammelt, bekommt einen Kasten Hesselberger Cider. Ziel ist es, die Früchte vor dem Verfaulen zu bewahren. Gleichzeitig leisten unsere Jugendlichen damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Inwiefern?

Die Obstbäume wirken als natürliche Kohlenstoffspeicher. Zudem fördern Streuobstwiesen nachhaltige Mobilität: Da sie oft in der Nähe von Wohngebieten liegen, können sie zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden.

Nicht zuletzt bieten Streuobstwiesen Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten und stärken damit die Biodiversität – ein weiterer wichtiger Faktor für ein stabiles Ökosystem im Klimawandel.

Warum ist das Thema Klimaschutz der ELJ so wichtig?

Der Einsatz für den Klimaschutz ist zugleich ein Ausdruck von Verantwortung gegenüber der Schöpfung. Streuobstwiesen sind ein gutes Beispiel dafür: Sie verbinden ökologischen Nutzen mit einem achtsamen Umgang mit der Natur. Indem wir solche Kulturlandschaften erhalten und pflegen, schützen wir nicht nur das Klima, sondern auch die Vielfalt des Lebens, die uns anvertraut ist.

Wie können Verbraucher diesen Ansatz unterstützen?

Indem sie regional und saisonal einkaufen! Regionale Produkte müssen keine langen Transportwege zurücklegen. Das spart CO₂ und stärkt gleichzeitig die lokale Landwirtschaft. Saisonale Lebensmittel werden zur passenden Jahreszeit geerntet – ohne energieintensive Gewächshäuser oder lange Lagerung.

Das Ergebnis: frische, aromatische Produkte mit einem kleineren ökologischen Fußabdruck. Gütesiegel wie Bioland, Naturland, Demeter oder das Regionalfenster helfen bei der Orientierung.

Ist das nicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein?

Klimaschutz ist nicht nur eine globale Aufgabe, sondern auch eine Frage des persönlichen Handelns und der Gemeinschaft. Jeder Beitrag zählt – und gemeinsam lässt sich viel bewegen.

Was tut die ELJ noch für den Klimaschutz?

Die ELJ setzt sich aktiv für Nachhaltigkeit und Klimagerechtigkeit ein. Mit Aktionen wie dem Bienenprojekt "Bee ELJ", dem Erhalt von Streuobstwiesen oder der Spendeninitiative "Brot statt Böller" zeigt die ELJ, wie Umweltschutz und soziales Engagement Hand in Hand gehen.

Darüber hinaus nutzt die ELJ ihre politische Stimme: Sie beteiligt sich an Stellungnahmen zu agrarpolitischen Themen, arbeitet in Arbeitskreisen wie dem ASA (Agrarsozialer Arbeitskreis) und pflegt internationale Partnerschaften, etwa mit CAPA in Brasilien, um globale Perspektiven einzubeziehen.

EKD-Klimakampagne 2025

Infos auf einen Blick

Zeitraum: Mitte September bis Ende November 2025

Kanäle: Facebook, Instagram und YouTube (#duzaehlst)

Mitmachen & Materialien: Testet euer Wissen im Quiz auf der Kampagnen-Website und erfahrt, wie ihr selbst kleine Schritte für Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Alltag umsetzen könnt. Mehr dazu hier