Es soll zuweilen vorkommen, dass Besucher der 1743 eingeweihten Hofkirche in Würzburg an den Säulen kratzen, um sich ein Souvenir der von Balthasar Neumann erbauten Kirche mitzunehmen. Dabei wurde das unter Fürstbischof Friedrich Carl von Schönborn errichtete Gebäude erst 2012 wiedereröffnet, nachdem es drei Jahre lang aufwändig restauriert worden war. Am Alten kratzen und dabei Neues zum Vorschein bringen – das könnte man im positiven Sinne auch den Musikern von NeoBarock bescheinigen.

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Thema Musik

 

 

 

 

 

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Sie spielen ausschließlich Musik der Jahre zwischen 1600 und 1800, und zwar auf Instrumenten aus diesen Epochen. Sie graben manchen vergessenen Komponisten aus, betreiben akribisches Quellenstudium und machen sich in der Darbietungsweise für den alten Stil stark. Das alles geschieht aber in einem frischen Gewand. Sowohl optisch anzusehen, da die Musiker auch am Donnerstag während des etwa 75-minütigen Konzerts beim Mozartfest sichtbar gute Laune an den Tag legten, aber auch für das Ohr sind die frischen Klänge, die NeoBarock den betagten Instrumenten entlocken, erquickend.

Vielleicht liegt es aber auch einfach an dem, was gespielt wurde: Kernstück des Konzerts war Mozarts Divertimento für Violine, Viola und Violoncello Es-Dur (KV 563), das als erstes Trio für Streicher in der Musikgeschichte überhaupt gilt. Allein die schiere Aufführungsdauer von etwa 45 Minuten bringt das Werk beinahe schon in symphonische Breiten. Jedoch sind die Sätze dermaßen abwechslungsreich gestaltet, dass der Hörer sehr kurzweilig bedient wird. Zusammen mit zwei anderen Streichertrios des Altmeisters, zum Schluss auch das unvollendet gebliebene Trio für Violine, Viola und Violoncello G-Dur (KV 562e), erlebten die Besucher eine selten gehörte Facette Mozarts.