Im Zentrum steht ein ganz besonderes musikalisches Ereignis: die Aufführung der Gospelmesse "Give God Glory" von Friedemann Wutzler – präsentiert von zwei Chören und einer coolen Band.

Reinold Schelter, Wunsiedler Dekanatskantor und leidenschaftlicher Netzwerker der Kirchenmusikszene, ist einer der Köpfe hinter diesen zwei Konzerten.

"Der Leiter des Nürnberger Chores ‚Reaching Heaven‘, Michael Martin, ist mir seit Jahren bekannt", so Schelter. "Wir haben früher schon gemeinsame Konzerte in der Gustav-Adolf-Kirche in Nürnberg gegeben – unter dem Titel ‚Gospel Nights‘. Inzwischen ist Martin Gospelkantor der Landeskirche, und als ich ihn gefragt habe, ob er einen Chor für ein gemeinsames Konzert kennt, hat er schlicht gesagt: ‚Ja, meinen!‘"

So kommt es nun zur musikalischen Fusion zweier Chöre – einer aus Mittelfranken, einer aus dem Fichtelgebirge –, die gemeinsam ein Werk aufführen, das nicht nur musikalisch, sondern auch spirituell bewegt: Die Gospelmesse "Give God Glory".

"Die Messe stammt von Friedemann Wutzler, den ich persönlich gut kenne", erzählt Schelter. "Er war schon zu Workshops bei uns in Wunsiedel. Seine Kompositionen sind geprägt von sehr satten Harmonien, einer besonderen Bandbegleitung und zugleich gesanglichen Linien, die tief berühren."

Die Herausforderung: Beide Chöre proben zunächst getrennt, treffen erst kurz vor dem Konzert aufeinander. Doch Schelter bleibt gelassen. "Wir Kirchenmusiker ticken da ähnlich", sagt er mit einem Lächeln. "Mit Noten, Aufnahmen und etwas gegenseitigem Vertrauen klappt das. Die Erfahrung zeigt: Es wird ein harmonisches Miteinander."

Musik, die ins Blut geht

Was aber macht Gospelmusik so besonders? Für Reinold Schelter liegt die Antwort auf der Hand: "Es ist die Ursprünglichkeit, die Unmittelbarkeit. Gospel geht sofort ins Herz – oder ins Blut. Man möchte mitklatschen, mitschnippen, man ist einfach dabei. Es gibt keine Barriere zwischen Bühne und Publikum."

Sein persönliches Lieblingsstück aus der Messe ist das ruhige Chorstück "God Is Holy". "Das ist quasi das Sanctus. Es ist sehr schlicht, aber unglaublich berührend. Wenn wir das singen, ist es mucksmäuschenstill in der Kirche." Und dann gibt es da noch das titelgebende "Give God Glory": "Ein sehr rhythmisches, fröhliches Stück mit Zwischengesang – das ist ein echtes Highlight!"

Noch mehr Chorkonzerte

Doch die Gospelmesse ist nicht das einzige musikalische Highlight im Kalender. Eine Woche später folgt der "Abend der Chöre" – ein Format, das sich in Wunsiedel längst etabliert hat und in diesem Jahr doppelt Bedeutung bekommt. Denn mit dieser Veranstaltung wird gleichzeitig die bayernweite Kampagne "Kirchenmusik entdecken" eröffnet. Prominente Gäste sind angekündigt: Kirchenrat Wolfgang Böhm kommt, ebenso wie die neue Regionalbischöfin Berthild Sachs, die zum ersten Mal in Wunsiedel sein wird.

"Besonders freuen wir uns darüber, dass meiner Frau Ulrike bei dieser Gelegenheit der Titel ‚Kirchenmusikdirektorin‘ verliehen wird", erzählt Schelter stolz. "Das ist eine große Ehre – und ein Zeichen der Wertschätzung für ihre jahrelange Arbeit."

Am "Abend der Chöre" werden neun Ensembles aus der Region auftreten – aus Marktredwitz, Brand, Schönbrunn, Wunsiedel. Vom Lobpreislied über englische Gospels bis hin zu klassischen Chorwerken ist alles vertreten.

Wenn Musik Brücken schlägt

Für Reinold Schelter ist Kirchenmusik weit mehr als Klang. Sie ist Begegnung, Brücke, gelebter Glaube. Immer wieder initiiert er Begegnungen mit Chören aus anderen Regionen – ob aus Miesbach, Bremerhaven oder sogar Schweden. "Solche Austausche sind echte Highlights im Kirchenjahr", sagt er. "Man lernt andere Stile kennen, neue Menschen – und merkt: Überall wird mit Herzblut gesungen."

Die Gospelkonzerte in der Wunsiedler Stadtkirche und in der Fürther St Michals Kirche beginnen jeweils um 19 Uhr

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