Wer überhaupt Geld anlegen kann, ist schon auf der Sonnenseite des Lebens. Aber nur ganz wenige von ihnen legen Wert darauf, dass ihr Geld sinnvoll verwendet wird. Eine von ihnen ist Konstanze Schönthaler. Sie ist seit 27 Jahren Mitglied bei Oikocredit. Damals hatte sie ihre erste Anstellung und suchte eine Möglichkeit, etwas zu sparen. Da sie sich schon immer für Umweltschutz und fairen Wettbewerb interessierte, konnte sie sich nicht vorstellen, in große Konzerne zu investieren. Sie wurde Anlegerin beim Förderverein Bayern. 

Soziale Rendite als Gewinn

Oikocredit ist keine Bank sondern eine Genossenschaft. Regional gibt es gemeinnützige Fördervereine, die die Anlagen ihrer Mitglieder verwalten und über die Hauptverwaltung in den Niederlanden für weltweite Projekte weitergibt. Vor Ort verteilen regelmäßig geprüfte Partner, oft ebenfalls kleine Genossenschaften, das Geld an die Menschen vor Ort. 75% der Geldes fließt in Mikrokredite. Damit können sich viele im Süden der Welt eine Existenz aufbauen. Oder es werden Schulungen angeboten. Ein Teebauer aus Ruanda berichtet, dass er früher immer das ganze Feld abgeerntet hat und kaum etwas dafür bekam. Seit seiner Schulung weiß er, dass er nie mehr als zwei Blätter und eine Blüte von einem Strauch ernten soll. Seither verkauft er zwar weniger, verdient aber mehr, weil die Qualität wesentlich besser ist. Mit dem Geld kann er die Ausbildung seiner Kinder bezahlen. 

Fairer Umgang auch in schweren Zeiten

Es sind Geschichten wie diese, die die Anleger überzeugen. Auch dass sie selbst an Studienreisen teilnehmen, Menschen treffen und die Projekte besichtigen können, gibt ein gutes Gefühl. Das nennen sie "soziale Rendite". Denn finanziell reich wird man bei Oikocredit nicht. Die Rendite ist auf 2% gedeckelt. Das war auch schon so, als etwa 8% üblich waren. 2020 gab es gar keine Rendite. Joachim Pietzcker, Geschäftsführer im Förderverein Bayern erklärt das mit der weltweiten Pandemie und ihren Auswirkungen. Viele kleine Unternehmen mussten ihre Geschäfte schließen, konnten die Kredite nicht mehr bedienen. Sie erhielten Zahlungsaufschub. Auch hier spielt der gute Umgang und Verständnis eine große Rolle. Deshalb wurde auch ein Coronahilfsfonds aufgelegt. "Ausnahmsweise haben wir unsere Anleger gebeten, zu spenden", so Pietzcker.  Je nachdem, ob Hygieneartikel oder spezielle Schulungen gebraucht werden - das wird daraus bezahlt, damit die Unternehmerinnen und Unternehmer wieder auf die Beine kommen können.

 

"TV-Tipp: Kirche in Bayern"

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