"Bei allen bestehenden Unterschieden zeigt sich eine elementare Gemeinsamkeit. Die Zusammenkunft mit anderen im Gebet und die gemeinschaftliche religiöse Praxis sind Grundbedürfnisse, die Christinnen und Christen mit Musliminnen und Muslimen verbinden", sagte der bayerische Landesbischof.

Diese sollten sich auch "in diesen schwierigen Zeiten von der Gnade Gottes geleitet wissen".

Ramadan beginnt

Für die Muslime in Deutschland beginnt der Ramadan in diesem Jahr am 24. April und endet am 23. Mai, die Feiern beginnen bereits am Donnerstagabend. Bedford-Strohm ging auf die besondere Zeit der Corona-Pandemie ein, in der keine Veranstaltungen in Gotteshäusern stattfinden können und es auch im Ramadan nicht möglich ist, zum gemeinsamen Gebet in der Moschee zusammenzukommen.

Gesellschaftliche Solidarität

Er könne zwar nur erahnen, was es für muslimische Familien und Moscheegemeinden bedeuten muss, wenn Ramadan ohne das abendliche gemeinschaftliche Fastenbrechen und ohne das Gebet in der Moschee stattfindet, erklärte der bayerische Landesbischof: "Ich möchte Ihnen aber auf diesem Wege die herzlichen Grüße der Evangelischen Kirche in Deutschland übermitteln und Ihnen versichern, dass meine Gedanken und Segenswünsche bei Ihnen sind, auch dann, wenn es in diesem Jahr nicht zu direkten Begegnungen im Monat Ramadan kommen kann."

Bedford-Strohm betonte, wie wichtig derzeit gesellschaftliche Solidarität sei: "Wir halten Abstand, aber wir halten auch zusammen. Das muss für den Dialog und das Miteinander von Menschen christlichen und islamischen Glaubens genauso gelten wie für die Gesellschaft insgesamt. Denn Krisenzeiten sind auch Bewährungsproben für unsere ethischen und religiösen Grundüberzeugungen."